Bayer investiert 80 Millionen Euro in Standort Monheim

Mit dem Geld soll unter anderem die Forschungs-Infrastruktur verbessert werden.

Foto: Bayer

Leverkusen/Monheim. Liam Condon hatte es 2014 schon angekündigt: „Wir rechnen damit, dass der Weltmarkt für Pflanzenschutzmittel und Saatgut bis 2020 auf 100 Milliarden Euro wächst — von 50 Milliarden Euro im Jahr 2008.“ Deswegen hatte der Chef von Bayers Agrarsparte CropScience damals schon angekündigt, bis 2016 stark investieren zu wollen, vor allem in sein Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Jetzt tut CropScience auch an seiner Firmenzentrale. Das Unternehmen plant bis Ende 2016 Investitionen in Höhe von mehr als 80 Millionen Euro für die Instandhaltung und den Neubau von Gebäuden und die Verbesserung der Forschungs-Infrastruktur, kündigte CropScience gestern an.

„Wir entwickeln den Standort Monheim stetig weiter, damit er im internationalen Wettbewerb erfolgreich bleibt“, formulierte Dr. Simone Rosche, Standortleiterin in Monheim. „Neben Investitionen in unsere Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sind die Modernisierung und der gezielte Ausbau der vorhandenen baulichen Infrastruktur wichtige Elemente unserer Wachstumsstrategie.“

Die Investitionen seien der Abschluss eines Investitionsprogramms zwischen 2012 und 2016 mit insgesamt rund 140 Millionen Euro in Monheim. „Dies ist auch ein Bekenntnis zum Standort Deutschland — und zum Bundesland Nordrhein-Westfalen“, hieß es aus dem Bayer-Tochterunternehmen. Die Projekte:

Im Vordergrund steht als Einzelprojekte der kürzlich begonnene Neubau eines rund 9000 Quadratmeter großen Gewächshauses mit angeschlossenem Labor- und Bürogebäude für die Insektizidforschung — für 40 Millionen Euro. „Das neue Gewächshaus ermöglicht uns Forschung auf höchstem Niveau“, betonte Dr. Markus Dollinger, Leiter der Bayer-Insektizidforschung. Damit wolle der Konzern seine Marktführerschaft weiter ausbauen.

„Die Labore der chemischen Forschung sind die Geburtsstätte innovativer Lösungen“, erläuterte Dr. Axel Trautwein, Leiter der globalen chemischen Pflanzenschutzforschung von CropScience. 2014 wurde die erste Phase der Bauarbeiten abgeschlossen. Mit rund zwölf Millionen Euro wurden 24 Labore modernisiert. Gut 17 Millionen Euro stehen jetzt noch für die Modernisierung der Labore für Analytik und Prozessforschung einschließlich Gebäudetechnik und Kälteversorgung zur Verfügung.

15 Millionen hat Bayer in den Bau einer Aufbereitungsanlage für Raps-Saatgut investiert, die kürzlich fertig geworden ist. „Unbehandeltes Saatgut aus zehn europäischen Ländern wird in Monheim angeliefert, gesäubert, nach Größe sortiert, zertifiziert und auf Kundenwunsch auch gebeizt“, erläuterte der Betriebsleiter Ferdinand Schnitker. Die Aufbereitungsanlage ist „die zukünftige Drehscheibe unseres europäischen Raps-Saatgutgeschäfts“, betonte Schnitker. „Wir vermarkten derzeit mehr als 30 verschiedene Hybridraps-Sorten in über 28 Ländern.“

Bayer hat am Standort Monheim ein neues Gebäude errichten lassen — drei Etagen, rund 100 Arbeitsplätze. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro.

Crop Science investiert(e) in die Modernisierung des Hauptgebäudes, in neue Besprechungsräume und die Renovierung des großen Konferenzraumes im Tropicarium.