Konzept wurde im Monheimer Kulturausschuss vorgestellt Bücher-Bus soll bald Lesemuffel erreichen

Monheim · Das Angebot startet noch in diesem Jahr in Monheim. Äußerlich soll der Bus farblich das bunte Logo der Bibliothek widerspiegeln und damit direkt als Einrichtung der Stadt erkennbar sein.

In der Bibliothek in Monheim können Besucher mehr als 45.000 Medien ausleihen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Wie erreicht man Menschen, für die Bücher grundsätzlich sieben Siegel haben, die aus eigener Initiative nie einen Fuß in die Bibliothek setzen würden? Die Stadt Monheim hat eine plausible Antwort: Mit einem Bücher- und Medienbus will die Bücherei Zielgruppen übergreifend und barrierearm künftig ihre Angebote „an den Mann bringen“, und überhaupt im Stadtgebiet noch sichtbarer und präsenter werden, erklärte deren Leiterin Nadja Kläsges im Monheimer Kulturausschuss.

Architekturstudentinnen der Peter Behrens School of Art Düsseldorf haben im Auftrag der Stadt nun ein Modellkonzept erarbeitet, das sie im Ausschuss vorstellten. Zunächst hatten sich die vier Studentinnen mit Hilfe der Medienpädagogin Birte Bungardt mit dem gesamten Medienangebot der Bibliothek vertraut gemacht, Programmiersprache und Robotik gelernt und den Raumbedarf für den Bus ermittelt. Unter der Anleitung ihres Dozenten Thomas Schaplik haben sie sodann mögliche anzufahrende Stationen im Stadtgebiet identifiziert und Workshops für den „Maker Space Monheim“, so der Arbeitstitel, konzipiert, wie etwa die Entdeckung virtueller Welten, Gaming, Lesungen oder Kinoabende. Schließlich will sich die Bibliothek auch als Stätte der Begegnung, „als lebendigen und anregenden Kulturort“ etablieren, wie es im Konzept heißt.

Äußerlich soll der Bus farblich das bunte Logo der Bibliothek wiederspiegeln und damit direkt als Einrichtung der Stadt erkennbar sein. Durch viele an dem Bus angebrachte Klappvorrichtungen soll – neben der Funktionalität – immer auch „der Ausdruck der offenen, einladenden Geste“ vermittelt werden, wie Studentin Hannah Schwarz erklärte. Durch Klappen, mit denen etwa eine größere Außenfläche erzeugt werden kann, oder solche, die als Sonnenstand oder als Tisch genutzt werden können, soll dem Bus eine möglichst große Flexibilität verliehen werden. Innen soll der Bus zentral erschlossen werden und möglichst viel Stauraum und Regale für Medien und Werkstattzubehör bieten. Auch die Möblierung soll für Außen nutzbar sein.

Im Kulturausschuss fand das Bus-Konzept einhellige Zustimmung. Auf Nachfrage von Michael Nagy (CDU) versicherte Kläsges, dass das Budget von 163 000 Euro eingehalten würde, zumal die PBSA auch über Sponsoren verfüge. Die mobile Bibliothek wird auf das Fahrgestell eines E-Transporters von Renault aufgebaut. Noch in diesem Jahr soll der Bus, der dann auf gezielte Anforderung Kindertagesstätten, Schulen und Seniorenheime, nach einem festen Kalender aber auch öffentliche Plätze anfährt, Gestalt annehmen.

(elm)