Monheim Grünes Licht für Rewe-Kompromiss

Monheim. · Politiker in Rat und Planungsausschuss haben den Bebauungsplan Sandstraße aufgehoben und das Areal rund um den Rewe-Markt aus der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Baumberg-Süd rausgenommen.

So sieht das Gelände an der Sandstraße in Baumberg aus der Luft aus.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Verabredungsgemäß hat der Planungsausschuss – und in der Folge auch der Rat – das Bebauungsplanverfahren Sandstraße aufgehoben, mit dem der Privatinvestor Dennis Hüttenbügel daran gehindert werden sollte, seinen Standort unter anderem durch die Ansiedlung eines Drogeriemarktes weiter zu entwickeln. Auf Letzteres will Hüttenbügel nun auf Drängen der Stadt verzichten. Der Eigentümer sei mit mehreren potenziellen Mietern im Gespräch, berichtete Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Das sind Nutzungen, die zu dem Standort passen, ohne das Gleichgewicht zwischen den Einzelhandelszentren zu stören.“ Lukas Risse (Peto) begrüßte im Namen seiner Fraktion den Kompromiss. Seiner Partei sei wichtig, gemeinsam beschlossene Zentren und das Einzelhandelskonzept aufrechtzuerhalten. Der Standort Sandstraße komme darin nicht vor, weil er eben nur der Nahversorgung diene.

Gronauer hofft, dass Vertrag bis zur Ratssitzung unterschrieben ist

Markus Gronauer (CDU) ließ es sich nicht nehmen, die Herausnahme des Areals Sandstraße aus der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Baumberg Süd als Erfolg für die CDU und die IG Sandstraße herauszustellen. „Wir würden jedes Gebiet begrüßen, das da ausgeklammert wird, weil der gesamte Plan unvernünftig ist“. Er hoffe, dass der entsprechende Vertrag bis zur Ratssitzung unterschrieben ist. Damit die Zusagen nicht nur als Wahlkampfversprechen versanden. Bürgermeister Daniel Zimmermann tat dies als „Verschwörungstheorie“ ab, er habe immer den Rewe-Standort erhalten wollen, aber eine ungünstige Verschiebung zwischen den Einzelhandelsstandorten verhindern wollen. Er erinnerte die CDU daran, dass man im Dezember 2017 gemeinsam in der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes die Holzwegpassage und die Hauptstraße als zentrale Versorgungsbereiche festgelegt habe. Erst als Anwohner den Fortbestand der Sandstraße gefährdet sahen, sei die CDU wie ein „Fähnchen im Winde umgekippt“.

„Wenn wir es jetzt nicht schaffen, den Drogeriemarkt am Holzweg anzusiedeln, haben wir eine Riesenchance vertan“, so Gronauer. Bisher sei das Einzelhandelszentrum am Holzweg, das sich die Stadt „krampfhaft“ zu entwickeln bemühe, nicht genügend nachgefragt worden. Die erhoffte Belebung durch die Aldi-Ansiedlung habe sich nicht eingestellt. Statt einen weiteren Edeka-Markt anzusiedeln, schlug er vor, die Fläche für Wohnbau zu nutzen. Er begründete den Meinungsumschwung seiner Partei damit, dass sich die Situation heute anders darstelle als Ende des Jahres 2017: Die damals noch rudimentäre Entwicklung an der Hauptstraße sei weiter zurückgegangen, während der Standort Sandstraße gut funktioniert habe. Das Einzelhandelskonzept sei von der Realität überholt.

Er befürchte, dass die Holzwegpassage durch den neu entstehenden Einzelhandel eher geschwächt werde. Zimmermann verteidigte die städtische Strategie, die Holzwegpassage gekauft zu haben. Die Eigentümerfamilie habe die nötigen Investitionen nicht leisten können, ein Interessent sei wieder abgesprungen. „Wir versuchen die Passage für die Leute fit zu machen, die nicht mehr mobil sind.“ Und im Sophie-Scholl Quartier würden barrierefreie Wohnungen für Senioren gebaut.