Monheim: Bahnen auf dem Prüfstand
Nach Information der WZ berät der Logistik-Riese Rhenus die Stadt zur Zukunft ihrer Bahnen. Bürgermeister Daniel Zimmermann schließt den Verkauf aus.
Monheim. Die kapp 100 Mitarbeiter der städtischen Bahnen (BSM) kommen nicht zur Ruhe. Erst war es der frühere Bürgermeister Thomas Dünchheim, der davon überzeugt war, dass das Unternehmen ein Millionengrab sei.
Von ihm beauftragte externe Prüfer überzeugten ihn schließlich vom Gegenteil. Neuer Bürgermeister, neue Prüfung - so ist es nun offensichtlich. Denn unter der Regie von Daniel Zimmermann wird wieder geprüft. Offiziell ist nichts zu erfahren. Tatsächlich aber hat sich die Stadt Experten der Rhenus Logistik ins Boot geholt.
Der Konzern mit Hauptsitz in Holzwickede ist das, was man einen Global Player nennt. Um so erstaunlicher, dass dieses riesige Unternehmen bei den doch sehr überschaubaren Bahnen Monheims plötzlich mitmischt. Und wird tatsächlich nur beraten? Fakt ist, dass Rhenus beispielsweise die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe Moers, ehemals in kommunaler Hand, mehrheitlich übernommen hat.
Rhenus selbst ist zu keiner Stellungnahme bereit. Bürgermeister Daniel Zimmermann kann sich auf WZ-Anfrage nicht vorstellen, dass Monheims Bahnen verkauft werden. Bei der Frage nach einer möglichen Beteiligung einer Fremdfirma ist der Zungenschlag allerdings ein anderer. "Letztlich muss so etwas der Aufsichtsrat entscheiden. Da sind keine Alleingänge von mir möglich. Das will ich auch gar nicht." Mehr mag er nicht sagen.
Und Kämmerer Max Herrmann, auch Geschäftsführer der Stadttöchter-Dachgesellschaft MVV, sagt lediglich: "Angebote von Unternehmen, bei unseren Bahnen gegen Gebühr Einsparpotenzial zu überprüfen, bekommen wir regelmäßig. Das ist nicht neu."
Übrigens ist Monheim für Rhenus kein Neuland. Vor Jahren hatte der Logistik-Riese Interesse an 40.000 Quadratmetern im Rheinpark - den Zuschlag bekam IMR. Jetzt ist das Gelände wieder zu haben. Allerdings weist Kämmerer Max Herrmann mögliche neue Verhandlungen derzeit weit von sich. "Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen."