Monheim: Biotop wird zum „Restmüll“

Beauftragtes Unternehmen sorgt in Sachen Bayer-Pipeline für Wirbel.

Monheim. Ein Biotop als "Restmüll" zu bezeichnen, passiert auch nicht alle Tage. Die Rede ist vom einige 100 Meter langen Grüngürtel von der Bleer Straße in Richtung Monbag-See entlang der Alfred-Nobel-Straße. Er ist vor einigen Jahren als Ausgleichsmaßnahme für Wohnbebauung dort angelegt worden. Nun erhielt die Stadt von der Firma Vorwerk Rohrleitungsbau, von Bayer mit den Arbeiten für die Kohlenmonoxid-Leitung beauftragt, laut Schilderung aus dem Rathaus ein Schreiben, wonach Vorwerk bei den Arbeiten "Restbaustoffe, Bauholz und organische Stoffe" gefunden habe. Für die Entsorgung habe die Stadt aufzukommen. Im Klartext: Für das Biotop extra angefahrenes Material, vor allem um Verstecke für Tiere zu schaffen, ist von Pipeline-Baggern kurzerhand wegplaniert worden.

Als "unverschämt" bezeichnet Kämmerer Max Herrmann als Mitglied des Verwaltungsvorstands die Aktion in einer ersten Stellungnahme und garantiert: Das Unternehmen wird das Biotop zu 100 Prozent wieder herstellen." Der Kreis Mettmann als zuständige Naturschutzbehörde wurde informiert. Mehr kann die Stadt derzeit nicht machen, weil der Landtag bekanntlich die rechtlichen Grundlagen für den Trassenbau geschaffen hat.

"Wir haben von einer Ausgleichsmaßnahme gewusst. Von einem Biotop war im Planfeststellungsbeschluss nicht die Rede. Aber wir werden das Biotop selbstverständlich wieder vollständig herstellen. Das ist selbstverständlich", betont Bayer-Sprecher Chistian Zöller in einer ersten Stellungnahme.