Verkaufsmarkt in Hilden: Fruchtanteil macht den köstlichen Unterschied

Zum Erntedank boten Gärtner auf dem Alten Markt Früchte, Obst und alles an, was sich daraus machen lässt.

Hilden. Der Sommer kam in diesem Jahr zu früh - und das Erntedankfest entsprechend zu spät: "Vieles haben wir schon vor einigen Wochen geerntet, wie das hier", sagt Christa Stubenrauch und schwenkt ihren Arm über die Obst und Gemüsekörbe. "Das ist nur noch der letzte Rest."

Wie der sprichwörtliche letzte Rest sehen die Erntedankgaben der Kleingärtner allerdings nicht aus. Rote und grüne Paprika, Walnüsse, ein riesiger Kürbis und Äpfel liegen auf den Holztischen und warten darauf, gekauft zu werden. "Das meiste haben wir direkt heute Morgen verkauft, die Leute die zum Wochenmarkt wollten, haben uns viel abgenommen."

Vor allem Quitten- und Holunderbeermarmelade gingen über den improvisierten Ladentisch. Die Einnahmen der Kleingärtner kommen dem Kinderschutzbund zu Gute. Ob sie in diesem Jahr genau so hoch ausfallen wie in den vergangenen Jahren, wird sich noch zeigen, denn das Wetter ließ viele potenzielle Kunden zu Hause bleiben. "Normalerweise ist hier ja samstags die Straße voll, aber heute ist es richtig leer", meint Ludwig Stubenrauch, stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner. Auch die Teilnehmer an VHS-Kunstkursen, die auf dem Alten Markt ihre Werke präsentierten, taten dies vor spärlichem Publikum.

Unter dem Motto "Gartenlust und Kunstgenuss" hatten sich Künstler und Gärtner am Samstag zusammengetan. Sechs Kleingartenvereine gibt es in Hilden, und seit sechs Jahren bieten sie jedes zweite Jahr ihre Erträge für einen guten Zweck zum Verkauf an. Besonders beliebt bei Gärtnern und Käufern ist Beerenobst. "Erdbeeren haben fast alle, überhaupt sind Beerensträucher sehr beliebt", weiß das Ehepaar Stubenrauch.

Sie gehören zum Verein der Unterstädter Gartenfreunde und sind besonders auf ihren exotischen Feigenbaum stolz. "Mit der Ernte müssen wir da aber noch ein bisschen warten. Die sind erst später so weit." Ganz im Gegensatz zum übrigen Obst, das schon vor Wochen geerntet wurde und nun in Form von Marmelade oder Mus verkauft wird. 50 Cent kostet ein kleines Glas, 70 Cent oder auch mal ein Euro werden für ein großes Glas genommen.

"Ich mache die Marmelade immer im Verhältnis Drei zu Eins ein, also mehr Früchte und weniger Zucker", verrät Christa Stubenrauch. "Und unsere Produkte sind natürlich alle ungespritzt", fügt ihr Mann hinzu.

Die Qualität der Produkte scheint sich herumgesprochen zu haben. Eine Ehepaar fragt, ob es noch von der leckeren Roten Beete gäbe und freut sich, als ihnen Ursula Heinrichs das letzte Glas in die Hand drückt.

Seit 8 Uhr standen die Gärtner hinter ihren Stand und hielten bis nachmittags durch. Solange, bis auch der allerletzte Rest ihrer Erträge für den guten Zweck verkauft war.