Monheim CDU kritisiert den Umbau des Rathauscenters
Monheim. · Der Polit-Talk der Monheimer CDU beschäftigte sich mit den Veränderungen in der Stadt.
Der 19. Polit-Talk der Monheimer CDU im Pfannenhof war gut besucht. Ganz offensichtlich stieß das Thema „Monheims Innenstadt in zehn Jahren und Perspektiven für den Einzelhandel“ auf reges Interesse. Lars van der Bijl, CDU-Ortsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat, bezeichnete es als Aufgabe, „auch in größeren Zeitabschnitten zu denken. Wir müssen genau überlegen, welche Konsequenzen die Maßnahmen haben.“
Zunächst zeigte CDU-Ratsherr Michael Nagy einige Fotos, die die geplante Neugestaltung rund um den Rathausplatz, den Eierplatz, die Kulturraffinerie und den Gesundheitscampus verdeutlichten. „Ich möchte einen Überblick verschaffen“, erklärte er, „weil manchem das Ausmaß vielleicht nicht bewusst ist.“ Die Bauvorhaben betrachte er kritisch. „In der Gesamtheit verändert sich unser Ort total“, meinte Nagy und stellte bei der CDU-Veranstaltung die Frage in den Raum, „ob es eigentlich noch unser Ort ist.“ So sehe er die alte Shell-Abfüllhalle als eines der schönsten Gebäude, mit dem gut umgegangen werden sollte. Die Umwandlung in ein Veranstaltungszentrum für 4000 Besucher empfindet Nagy als „zu groß gedacht.“
Die CDU hatte Kerstin Frey, Leiterin der Abteilung Stadtplanung, eingeladen, die sich in ihrem Referat ausdrücklich darauf beschränkte, „nur harte Fakten zu präsentieren“.
Sie zeigte detailliert die bisherigen Planungen zum Monheimer Tor, den Rathauscentern, Heinestraße, Alte Schulstraße, den Plätzen und dem Gesundheits-
campus auf.
Eine Anwohnerin der Heinestraße wollte wissen, ob diese eine Sackgasse würde. „Nein, eine Einbahnstraße“, stellte Frey klar. Kritische Stimmen gab es zum Plan, das Rathauscenter „umzukehren“, also aus der Mall ein Gebäude zu machen, bei dem die Läden nur von außen zu betreten sind. „Die Laufflächen innen werden den Ladenlokalen zur Verfügung gestellt“, erklärte Frey. Ein Besucher fragte: „Die Architekten sind der Meinung, eine Mall ist in Städten nicht mehr nötig. Wie ist Ihre Sicht der Dinge?“ Frey antwortete: „Dieselbe. Wenn man flanieren geht, tut man das draußen.“
Kritik fiel auch darüber, dass viele Einzelhändler während der Umbauphase in ihren Ladenlokalen bleiben. „Da geht doch bald keiner mehr einkaufen“, kommentierte ein Besucher, „da ist es laut und staubig. Nach drei Jahren sind die alle platt.“ Frey räumte ein: „Es wird eine harte Zeit für uns alle werden.“
Lars van der Bijl warf dem nicht anwesenden Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) vor, keine Stellung zur vorgesehenen Belegung des Gesundheitscampus zu nehmen. „Ich habe dem Bürgermeister öfter die Frage gestellt, wie er das hinbekommen will, neue Ärzte in den Campus zu bringen, obwohl keine neuen KV-Stellen mehr zu vergeben sind. Das ist ein heißer Stuhl.“ Da die Verteilung der Ärzte von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vorgenommen wird, sind die Stellen begrenzt.
Nun befürchteten manche Monheimer Bürger, dass die Ärzte aus den Stadtteilen ins Zentrum wandern. „Die Ärzte sollen doch da sein, wo die Bürger sind“, forderte ein Besucher, worauf Lars van der
Bijl entgegnete: „Die Stadt Monheim hat ein sehr zentralistisches Konzept.“