Gewerbekomplex Langenfeld Erste Mieter für Gewerbekomplex stehen fest
Langenfeld. · 50 000 Quadratmeter sind bezugsfertig. Ein Logistikdienstleister bekundet Interesse.
Ob aus der Luft betrachtet oder vom Boden aus: Die Ausmaße dieses Neubaus auf dem zehn Hektar großen Eckgrundstück Schneiderstraße/ Winkelsweg sind beachtlich. Auf dem Gelände der einstigen Spar-Regionalzentrale stehen jetzt die ersten Mieter fest: Das Logistikunternehmen „Yusen Logistics“ wird rund 11 000 Quadratmeter beziehen, auch der Getränke-Lieferdienst „Flaschenpost“ will dort Gewerbeflächen mieten.
Mehr als 60 Millionen Euro hat die Langenfelder Firma Log Project nach Angaben ihres geschäftsführenden Gesellschafters Maik C. Bettentrup in diesen unterteilbaren Hallenkomplex investiert. Der Zeitplan war straff: Nach dem Abriss der alten Gewerbebauten im Januar 2019 folgte bis zum Sommer eine aufwändige Sanierung des schadstoffbelasteten Erdreichs. Rund 50 000 Quadratmeter Hallen- und Büroflächen sollen laut Bettentrup in Einheiten ab etwa 3500 Quadratmeter unterteilt und vermietet werden. Um Namen und Branchen der Firmen, die dort einziehen, macht der Log-Project-Chef ein großes Geheimnis.
Dafür sprechen Andere – wie das Maklerunternehmen Realogis. Auf dessen Vermittlung hin zieht Yusen Logistics in die XXXL-Hallen am Winkelsweg 177-179 ein, gab Realogis-Sprecherin Silke Westermann bekannt. „Das ist ein stark wachsender und international ausgerichteter Logistikdienstleister aus Japan mit mehr als 24 000 Mitarbeitern an 550 Standorten.“ Dass nun in Langenfeld ein weiterer hinzugekommen ist, liegt Westermann zufolge „entscheidend an der verkehrsstrategischen Lage direkt an der A 3 zwischen Düsseldorf und Köln“. Yusen organisiert Lkw- und Bahntransporte, Luft- und Seefracht. Auch Gefahrstoff-Logistik gehöre dazu.
Das Langenfelder Rathaus reagierte überrascht
Ein großes Werbebanner am Zaun unterstreicht die Information, dass als weiteres Unternehmen der Getränkelieferant Flaschenpost in den neuen Hallenkomplex am Winkelsweg einziehen wird. Eine Firmensprecherin dieses rasant wachsenden Start-Up-Unternehmens aus Münster wollte die Ansiedlung noch nicht bestätigen. Auch die Log-Project-Geschäftsführer Bettentrup und Dr. Harry vom Stein wollten sich hierzu nicht äußern. Im Langenfelder Rathaus reagierten Bürgermeister Frank Schneider und Chefplaner Ulrich Beul überrascht auf die Neuigkeiten. Schneider zufolge hatte Log Project der Verwaltungsspitze zugesagt, in dem neuen Komplex keine Speditionen anzusiedeln, die vergleichsweise wenig Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, aber viele Lkw-Fahrten mit sich bringen. Auch ein Verkehrskonzept habe die Stadtverwaltung vom Investor eingefordert.
13 Jahre sind seit Schließung der Spar-Zentrale vergangen. Nach diversen Zwischennutzungen habe die Stadt das Areal kaufen wollen, so Schneider. „Aber beim Preis konnten wir in keinster Weise mithalten.“
So erwarb die am Langenfelder Katzberg ansässige Unternehmensgruppe Log Project das Gelände von Silag-Chef Siegfried Lapawa. Der hatte das einstige Spar-Areal sowie das angrenzende Grundstück der Fleischerfirma Tönnies vor sieben Jahren gekauft und die Lagerhallen teils für die mit Konsumgütern aller Art handelnde Silag AG genutzt.
„Wichtig“ nannte der Bürgermeister die großen Lärmschutzwände auch zum östlichen Wohngebiet und die Investitionen für Versickerung und Abfluss des Regenwassers.
Laut Log-Project-Geschäftsführern sind Verhandlungen mit weiteren Interessenten weit gediehen. Geeignet sind die Gewerbehallen laut Bettentrup sowohl für industriell fertigende Betriebe als auch für Dienstleister. Beim Bau habe man „Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit“ gelegt. Das zeige sich optisch an der Fassade mit doppelt aufgetragenem Metalliclack, weißgefärbtem Beton und Loggia.. „Wie in einem Puzzle“ gilt es Bettentrup zufolge, die Wünsche der Interessenten in Bezug auf Flächen, Zuschnitt, Lage und Verkehrszufahrt mit Gegebenheiten des Komplexes in Einklang zu bringen.