Monheim: Das Zelt zeigt seinen Zauber

Festival: Zwei Ausgaben von „Heiß und fettig“ sorgten für einen gelungenen Auftakt im Spiegelzelt.

Monheim. Nun steht es also wieder, rot-gelb und majestätisch: das Spiegelzelt auf der Wiese im Marienburgpark. Vor 21 Jahren fungierte es noch als Tanzpalast und war auf jeder Kirmes eine Attraktion. Denn die Spiegel, die dem Zelt seinen Namen geben, und die gemütlichen Sitzecken verliehen dem Zelt bereits damals seinen Zauber. Seit sieben Jahren lockt es nun schon in den Marienburgpark - und entfaltet dabei weiterhin besonderen Charme.

"Die Atmosphäre ist einfach einmalig", findet Andrea Meißner. Die 43-Jährige ist mit ihrem Mann Joachim aus Rösrath gekommen, um sich den Auftakt anzusehen: "Heiß & Fettig" gastieren zum sechsten Mal im Spiegelzelt. Mit tosendem Applaus wird Oli Materlik, der am Freitagabend durch das Programm führt, begrüßt. Schließlich sind alle 240 Zuschauer überzeugt: Der Abend kann nur gelingen. Mittlerweile haben sich "Heiß & Fettig" einen Namen gemacht. Einmal im Monat kommen Comedians und Kabarettisten in die "Futterkrippe", dem Imbiss von Gisela und Rolf Götzinger, um ihr Programm darzubieten. Und nun also zwei Veranstaltungen im Spiegelzelt - beide ausverkauft.

Für Stimmung sorgt an diesem Abend nicht nur Oli Materlik, sondern auch der Zauberer Hieronymus, Carsten Höfer und die Comedy Company, bestehend aus Stefan Graen und Alexis Kara. Die beiden Improvisationsmeister teilen den Saal in zwei Hälften: Die Altbier- und die Kölsch-Seite. Da ist Mitarbeit gefragt. "Meine Altbierseite ruft mir direkt ein schönes Gefühl zu", fordert Graen. "Depressiv", kommt die Antwort prompt. Die Zuschauer sind locker, und schnell wird klar, dass an diesem Abend nur Platz für gute Laune ist. "Das Publikum hier ist phantastisch", lobt Joachim Meißner die Monheimer. "Und in so einem kleinen Rahmen hat das einen ganz anderen Charakter als in einer großen Halle in der Kölner Innenstadt", ergänzt der 45-Jährige.

Im Spiegelzelt ist es wirklich gemütlich. Veranstalter Marke Monheim sorgt dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen. In der Pause gibt es neben den üblichen Snacks an diesem Abend auch Currywurst und andere Spezialitäten aus der "Futterkrippe".

Im zweiten Teil werden die Lachmuskeln noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Carsten Höfer analysiert die Verständigungsprobleme zwischen Mann und Frau und stößt dabei auf die "Biernebenhöhle" des Mannes, ohne die eine Kommunikation gar nicht erst möglich sei.

Hieronymus präsentiert seine Zaubertricks besonders charmant und zeigt dem Publikum, wie einfach es ist, ein rotes Tuch wegzuzaubern: "Man legt es einfach unsichtbar hier in die Luft - aber nicht vergessen, wo es liegt!"

Stefan Graen und Alexis Kara, das Duo der Comedy Company, improvisieren einen Nachbarschaftsstreit, ausgestaltet im Stil von verschiedenen Filmgenres. Die Höhepunkte sind dabei die Sparte "Horror" und "Augsburger Puppenkiste".

Am Ende werden "Heiß & Fettig" mit tosendem Applaus verabschiedet. "Wir kommen auf jeden Fall wieder", sind sich Andrea und Joachim Meißner sicher und machen sich auf den Heimweg. Und selbst der ist stimmungsvoll: Der kleine Weg im Marienburgpark ist mit lodernden Fackeln gesäumt.