Monheim: Der Sprung aufs Trockene
Die Bürger haben vor neun Jahren bei einer Befragung für den Ausbau des Außenbereichs des „mona mare“ gestimmt. Die Realität ist nun eine andere. Die Tage des Springerbeckens sind in Wirklichkeit gezählt.
Monheim. Man stelle sich vor: Da werden die Bürger zur Zukunft der Bäderlandschaft befragt. Ihre Meinung soll bindend sein. Das klingt nach Basisdemokratie. So geschehen in Monheim im Mai vor neun Jahren. Eine knappe Mehrheit von 43,39 Prozent ist schließlich für den Ausbau des "mona mare" mit Vergrößerung des Außenbeckens und Erhalt der Sprunganlage. Die Liegewiesen sollen gar umgestaltet werden und ein neues Beach-Volleyball-Feld soll her. Das Freibad wird geschlossen. Grundstückserlöse fließen dem "mona mare" zu.
Das klingt alles ziemlich gut. Nur hat sich seit der Bürgerbefragung im Mai vor neun Jahren in Sachen demokratisch beschlossener Ausbau des Allwetterbades nicht viel getan. Und das Springerbecken samt Turm gammelt vor sich hin. Einzig beim Verkauf von Freibadgelände sind die Stadtplaner eifrig bei der Sache. "Man muss das im Gesamtkonzept sehen. Ich muss da erst einmal Gespräche führen", sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Die schnelle Wende ist auch mit dem Amtswechsel erst einmal nicht zu erkennen.
Immerhin: Das neue Stadtoberhaupt lässt keinen Zweifel daran, dass eine Wohnbebauung auf Teilen des alten Freibadgeländes, der Bürgerwiese und am benachbarten Nordufer des Krämer-Sees eng kombiniert werden muss mit Schwimmen im See. Das war von vornherein Bedingung der Peto, um Stadtverwaltung und CDU zu unterstützen.
Zur Erinnerung: Die Bürgerwiese soll an die Alfred-Nobel-Straße ans Südufer des Krämer-Sees verlegt werden. Das verknüpft die Peto mit deren gleichzeitiger Aufwertung durch die Möglichkeit des Badespaßes im Freien. Vorbild ist dabei der Hitdorfer See. Eigentlich sollte auch eine Tauchschule angesiedelt werden und eine Art soziale Kontrolle übernehmen. "Aber wie es damit jetzt aussieht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wie gesagt: Da müssen erst mal Gespräche geführt werden", so Zimmermann.
Aber eines kann wohl jetzt schon klar gesagt werden: Die Tage der Springeranlage sind trotz der Bürgerentscheidung gezählt. Eine Sanierung würde weit in den sechsstelligen Bereich gehen. Und wer, außer Aktive des Vereins "Delfin Springer Team", würde die teure Investition nutzen? "Einen Ausbau des Außenbereichs sehe ich in weiter Ferne", winkt Zimmermann ab.