Monheim: Die Nächte werden länger – bald fährt der Bus bis 3 Uhr
Auch der NachtExpress bekommt einen neuen Fahrplan. Der soll bessere Anschlüsse zu den S-Bahnen von und nach Köln und Düsseldorf bieten.
Monheim. Neue Haltestellen, veränderte Route, mehr Fahrten - die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) weiten ihr Nacht-Express-Angebot deutlich aus. So wird die späte Linie NE13, die Baumberg mit der Monheimer Altstadt und dem S-Bahnhof Langenfeld verbindet, ab 29.August erstmals halbstündig fahren. Bislang war ein Bus unterwegs und hat drei Rundfahrten am Abend gemacht. Das entsprach einem Stunden-Takt. In Zukunft werden zwei Busse gegenläufig unterwegs sein - verspricht Detlef Hövermann, Chef der städtischen Bahnen (BSM). Außerdem beginnt die Nacht früher und dauert länger. Die Busse fahren ab sofort schon ab 20 statt 22 Uhr und bis 3 statt 2 Uhr in der Nacht.
Oberstes Ziel war es laut Hövermann, die Anschlüsse nach und von Köln und Düsseldorf zu verbessern. Gerade Rückkehrer aus Köln hätten schlechte Anschlüsse an den NachtExpress kritisiert. Deshalb wurde die Route an zwei Stellen gekürzt, damit die Fahrtzeiten besser zum S-Bahn-Fahrplan passen. So macht der NachtExpress ab 29. August keinen Abstecher mehr über die Kirchstraße in die Altstadt, sondern fährt weiter geradeaus am Rhein entlang.
In Baumberg fuhr der Bus bislang bis vor die Tür des Bowlingcenters nahe der Berghausener Straße. Zurzeit wird mit dem Betreiber der Halle darüber verhandelt, die Haltestelle direkt an die Berghausener Straße zu verlegen, um auch diesen Abstecher einzusparen.
Die Linie 791 fährt bereits jetzt bis 1Uhr in der Nacht zwischen Markt, S-Bahnhof, Busbahnhof bis zum "mona mare" und ist speziell für Nachtschwärmer interessant, die vom Feiern aus Düsseldorf zurückkommen. Sie wird allerdings in Zukunft nur noch im 20- statt im 10-Minutentakt fahren. Außerdem steuert sie nicht mehr die Chopinstraße an. Ergänzend können Fahrgäste die Linie 790 nutzen, die zeitversetzt eine ähnliche Route fährt.
Die Änderungen der Nachtbusse stehen im Zusammenhang mit der allgemeinen Fahrplanumstellung, die ebenfalls am 29.August in Kraft tritt. Streitthema war bis zuletzt, dass der Sandberg dann nicht mehr direkt angefahren wird, dafür aber die Schwalbenstraße und die Baumberger Chaussee. "Das Angebot war unseres Erachtens nach überangemessen", sagt BSM-Geschäftsführer Detlef Hövermann. Das sahen einige Bürger anders. Fünf Informationsveranstaltungen habe es deshalb bereits zum neuen Fahrplan gegeben und auch ein Treffen mit dem Seniorenbeirat.
Neue Wege gehen die BSM demnächst auch bei der Fahrkarten-Kontrolle. Ende des Monats sollen in vier Bussen elektronische Kontrollgeräte getestet werden. Fahrgäste müssen dann ihre Ticket-Chipkarten an das Gerät halten, das blitzschnell ermittelt, ob die Fahrkarte gültig ist. Dem Fahrer wird über ein grünes Häkchen oder ein rotes Kreuz das Resultat angezeigt. So soll die Schwarzfahrerquote gesenkt werden, aber auch der Anteil der Fahrgäste, deren Ticket für eine andere Zeit- oder Tarifzone gilt. Der Test läuft bis Mitte Oktober. Sollten alle Busse mit dem System ausgerüstet werden, kostet das 100.000 Euro.