Monheim: Ein Feld für kreative Köpfe

Die UCB Pharma GmbH hat ihr Konzept für den „Creative Campus“ vorgestellt.

Monheim. Wie kreativ ein Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes werden kann, um seine leer stehenden Büros und Labors an den Mann zu bringen, stellt jetzt die UCB Pharma GmbH eindrucksvoll unter Beweis: Der Pharmakonzern mit deutschem Hauptsitz an der Alfred-Nobel-Straße bemüht sich seit Anfang des Jahres, neue Firmen - vorzugsweise aus dem Bereich der Gesundheitswirtschaft - auf seinem Gelände anzusiedeln.

Am Montag präsentierte UCB, die vor dreieinhalb Jahren Schwarz Pharma übernommen hat, den "Creative Campus" - das Konzept, mit dem 3000 Quadratmeter freie Bürofläche und 1000 Quadratmeter Laborfläche auf Dauer vermietet sowie 45.000 Quadratmeter teilweise erschlossene Fläche an expansionswillige Firmen verkauft werden sollen.

"Wir sind am produktivsten und effektivsten, wenn wir unsere Kompetenz einbringen und auf die anderer zurückgreifen können", sagte Professor Iris Löw-Friedrich und betonte den Partnerschaftsgedanken, der auf dem Campus gepflegt werden soll. Sie ist im UCB-Vorstand für die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente zuständig:

"Bis ein potenziell neues Medikament auf den Markt kommt, dauert das zehn bis 15 Jahre und kostet rund eine Milliarde US-Dollar. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass es kein Team gibt, das diesen Entwicklungsprozess alleine managen kann. Wir leben in Partnerschaften, von denen wir sehr profitieren."

Und diese neuen Partner ("Synergien sind erwünscht, aber keine Bedingung", so Firmensprecherin Antje Witte) sollen natürlich auch von der Infrastruktur auf dem Betriebsgelände profitieren. "Alles ist da", versichert Witte - von ausreichend Parkplätzen für alle auf dem Camus tätigen Mitarbeiter über sehr gut ausgestattete Labors bis hin zu Kantine, Betriebskindergarten und einer geplanten Espressobar.

"Der Creative Campus ist ein rundes und zugleich offenes Konzept", wirbt sie. "Wir haben ein langfristiges Interesse an der nachhaltigen Entwicklung des Standorts."

Unterstützung erhält die Firma dabei von der Stadt. "Wir glauben, dass dieses Modell Zukunft hat und werden unseres dazu beitragen, dass es Erfolg hat", sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann. Er nannte eine Reihe guter Gründe, die für eine Ansiedlung an der Alfred-Nobel-Straße sprechen.

Neben der verkehrlichen Anbindung und der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt (dort sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1500 Arbeitsplätze entstanden) wies Zimmermann auf die weichen Standort-Faktoren hin. "Wir wollen bis 2010 Hauptstadt des Kindes werden", sagte er. Das sei aus seiner Sicht ein ganz wichtiger Faktor.

Darüber hinaus versprach Zimmermann, dass die Firmen, die sich in Monheim ansiedeln möchten, in Oliver Brügge, Abteilungsleiter der Wirtschaftsförderung, einen kompetenten Ansprechpartner hätten und innerhalb von fünf Wochen eine Baugenehmigung erhalten. "So etwas bietet nicht jede Stadt", sagte der Bürgermeister.