Monheim: Erster Jugendtag zeigt die Kultur der Straße

Hiphop, Streetdance und „Parkour“ – temporeicher Auftakt für „MonHeimat“.

Monheim. Laute Hiphop-Musik ist schon von weitem zu hören. Kinder und Jugendliche laufen aufgeregt durch die Gegend, noch ehe es um 12.30 Uhr so richtig losgeht mit dem ersten Jugendtag "MonHeimat".

Bei der Auftaktveranstaltung gibt es neben Tanzvorführungen des Tanzcenters Hupperich und einem Streetballturnier auch Workshops und einen Hiphop-Wettbewerb, der sich über den Tag verteilt.

Lennart Scharmann gehört zu den ersten Mutigen, die sich auf die Bühne trauen. Der 16-Jährige schreibt schon seit vier Jahren eigene Texte und nutzt diese Möglichkeit, um sie erstmals vor Publikum zu präsentieren. "Hiphop ist für mich eine Kultur, eine Lebenseinstellung", sagt er nach seinem Auftritt.

Auch die anderen Mitstreiter rappen, was das Zeug hält. Die meisten mit selbst aufgenommener Musik vom Band, manche auf Englisch, einige sogar auf Türkisch. Remzi ist der erste, der mit einem Tanz an dem Wettstreit teilnimmt. Der Zwölfjährige führt eine Art Breakdance vor, der ein bisschen an Moonwalk oder Roboter erinnert. Die Zuschauer sind begeistert. "Meine Cousins tanzen schon was länger. Irgendwann zeigten sie mir ein paar Bewegungen", erzählt Remzi, wie er zum Tanzen kam.

Ein Workshop der Move Artistics aus Köln gibt derweil Einblick in eine Sportart namens "Parkour". Dabei geht es darum, sich schnellstmöglich durch die Stadt zu bewegen, ohne Hindernissen auszuweichen.

Zu den Workshopleitern gehört Tim. Seit dreieinhalb Jahren trainiert er nun schon diesen seltenen Sport. "Man sieht die Stadt plötzlich mit völlig anderen Augen, weil man sich bei jeder Wand fragt, wie man sie am Besten sportlich und geschickt hochkommt", sagt er. " Das ist ein Gefühl von Freiheit."

"MonHeimat" ist eine Kooperation zwischen dem Kulturveranstalter Marke Monheim, dem Haus der Jugend und dem Jugendamt, die durch einen Zufall zustande kam: "Marke Monheim fragte uns an, weil sie eine Veranstaltung auf dem Ernst-Reuther-Platz planten. Da wir zu diesem Zeitpunkt die Planungen zu dieser Veranstaltung jedoch schon in Angriff genommen hatten, schlossen wir uns einfach zusammen", klärt Günther Pfeil vom Haus der Jugend auf. Die Idee war, einen Nachfolger für die "Fun Fete" ins Leben zu rufen. Zwei Mal im Jahr soll "MonHeimat" nun stattfinden.