Monheim: Filetierung der Bürgerlichen
Nach der Nominierung von Tim Brühland (CDU) will die FDP selbst einen Kandidaten ins Rennen schicken. Auch die Grünen denken immer lauter darüber nach.
Monheim. Für kurze Zeit war es am Mittwochabend im Bürgerhaus so, als wäre jetzt schon klar, wer die nächsten Jahre die politische Richtung in Monheim vorgibt: CDU und FDP.
Die beiden liberalen Ratsfrauen Doris Schröder-Weber und Helga Blum waren gar zur Mitgliederversammlung der Union gekommen. Nach einigen Stunden allerdings klar: Die nächsten Monate werden auf verschiedenen Planten zugebracht.
Die FDP hatte ihre Unterstützung davon abhängig gemacht, dass Marion Prondzinsky für die CDU ins Rennen geht. Mit einer Stimme Vorsprung gewann Tim Brühland.
Damit ist das Thema Bürgermeisterkandidatur für die FDP aber keinesfalls abgehakt. Alles deutet darauf hin, das Fraktions-Chefin Doris Schröder-Weber selbst ins Rennen geht.
Die endgültige Entscheidung stand am Donnerstagabend bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Doch ein liberaler Kandidat würde Brühlands Chancen auf den Wahlsieg schmälern. Denn letztlich fischen beide im bürgerlichen Teich.
Damit noch nicht genug: Es könnte schon bald noch ein weiterer Stimmen-Angler an diesem Gewässer hinzukommen: die Grünen. "Wir beschließen Mitte Januar. Aber der Reiz eines eigenen Kandidaten ist schon sehr groß bei dieser Vielfalt", so Sprecher Norbert Stapper.
Ohnehin schon ihre Netze ausgeworfen in besagtem Teich hat die Peto mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Daniel Zimmermann. Denn die Wurzeln der meisten Mitglieder sind bürgerlich.
Sie sprechen auch in der jungen Generation genau diese Klientel an - und junge Protestwähler. Deren Anzahl ist nicht zu verachten. Denn bei der Kommunalwahl darf bereits ab 16 Jahren gewählt werden.
Unverhofft kommt oft - denkt da mit Sicherheit die SPD. Kandidatin Ursula Schlößer kann ohnehin auf ein stattliches Ergebnis hoffen. Aber durch die vielen Fischer am bürgerlichen See steigen die Chancen weiter.
Und wohl gemerkt: Bei der Wahl zum Bürgermeister reicht die einfache Mehrheit. Schlößer sieht nicht nur Brühland gelassen entgegen. "Sollte die FDP tatsächlich jemanden für die Bürgermeisterkandidatur nominieren, dann schwächt das die CDU."
Und in den nächsten Wochen wird die Union sich über mangelnde Aufmerksamkeit anderer Parteien nicht beschweren können. Freilich ist der Grund wenig erfreulich für die CDU: Die anderen Lager sind schlicht neugierig, ob der interne Streit weiter geht. Das wäre der nächste Schlag für Brühland.