Monheim: Fusion der Förderschulen
Südkreis: Weil sie allein zu wenig Schüler haben, schließen sich die drei Förderschulen in Langenfeld und Monheim zusammen. Erster Schultag soll der 7. September 2011 sein.
Monheim. Montag war es Thema im zuständigen Kreisausschuss, heute bringt sich der städtische Schulausschuss auf den neuesten Stand, aber informell ist es längst klar: Die drei Förderschulen in Monheim und Langenfeld fusionieren 2011 zu einer. Schulträger wird dann der Kreis.
Eigentlich ist es eine Notlösung, denn zwei Schulen erreichen nicht mehr die Mindestzahl von 144 Schülern. So gingen zuletzt 66 Kinder an die Comeniusschule, und nur 42 Schüler besuchen die Pestalozzischule in Langenfeld. Allein die Leo-Lionni-Schule erreicht mit 174 Kindern das Soll. Gleichzeitig freut man sich in Monheim regelrecht auf die Fusion.
Alle drei Schulen haben unterschiedliche Förderschwerpunkte (Lernen, Sprache, emotionale Entwicklung). "Bei vielen Kindern überlappen sich aber die Förderbereiche", sagt Uwe Trost, städtischer Bereichsleiter für Schulen und Sport. Monika Mulders, Leiterin der Leo-Lionni-Schule sagt: "Wir haben bislang schon Experten der anderen Schulen hinzugezogen. Jetzt können wir die Förderschwerpunkte richtig zusammenführen."
Die Pestalozzischule wird geschlossen. Die Kinder besuchen dann die Comeniusschule, bleiben aber in ihren Klassenverbänden. Laut Trost ist es denkbar, ein Busunternehmen für die tägliche Schulfahrt zu engagieren. Langfristig sei es erwünscht, alle Kinder unter dem Dach der Leo-Lionni-Schule zu vereinen, speziell wenn die Armin-Maiwald-Schule ausläuft. Einen Zeitplan gibt es nicht.
Aus Sicht der Schulleiterin ist das auch erst einmal nicht sinnvoll. Denn die Leo-Lionni-Schule unterrichtet den Primarbereich, die beiden anderen Schulen die Sekundarstufe I. "Wir haben daher gar keine Fachräume, während die Comeniusschule exzellent ausgestattet ist und alles hat, was man zur Berufsvorbereitung braucht", sagt Mulders.
Die Leo-Lionni-Schule hat aber bereits ein Konzept für die Sek I erstellt und eine Erweiterung beim zuständigen Landschaftsverband Rheinland beantragt. Die Leiter der beiden anderen Schulen sind bereits im Ruhestand oder stehen kurz davor, so dass die Leitungsfrage ebenfalls geklärt ist. Ende des Monats folgen weitere Abstimmungsgespräche mit der Bezirksregierung.
Eine von der Bundesregierung unterzeichnete UN-Konvention sieht vor, dass in Zukunft mehr Kinder mit Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet werden. Das setzt voraus, dass die Förderschulen nicht mehr nur in den eigenen Räumen unterrichten, sondern Lehrer an die Regelschulen entsenden.
Die neue Förderschule für Monheim und Langenfeld nimmt daher (unabhängig von der Fusion) an einem Pilotprojekt des NRW-Schulministeriums teil und wird zum Kompetenzzentrum ausgebaut. Das bietet nicht zuletzt den Vorteil, dass die Lehrer aller dreier Schulen weiterhin beschäftigt werden. Wann das Pilotprojekt startet, steht noch nicht fest.