Monheim: Harte Zeiten – größter Auftrag

Wirtschaft: Die Firma Sinell EDV Zubehör hat sich vom Ein-Mann-Betrieb zum soliden Mittelständler entwickelt. Und in diesen Tagen trotzt der Betrieb der allgemeinen Krise.

Monheim. Während jenseits des Atlantiks in diesen Tagen ein amerikanischer Traum nach dem anderen platzt, sitzt an der Siemensstraße ein 43-jähriger Geschäftsmann, dessen Blick vor Optimismus strahlt. Jörg Sinell. Seine Geschichte klingt auch ein wenig wie die des legendären Tellerwäschers. Nur spielt sie halt in Monheim. Und das von Beginn an.

Nicht nur, dass Sinell in der Rheingemeinde aufgewachsen ist. Hier machte der gelernte Industriekaufmann auch seine ersten Schritte in die Selbstständigkeit. Computertechnik interessierte ihn früh. 1992 fing er mit seiner Frau im eigenen Keller als Lager an. Heute hat er in seinem EDV-Unternehmen 21 Festangestellte.

Im Grunde wurde das Haus der Sinell EDV Zubehör (SEZ) Stein für Stein aufgebaut. Nur ist das Material elektronischer Natur. Die Firma hat sich darauf spezialisiert, Mittelständlern und Konzernen von der Anlieferung über die Installation bis zur Wartung ein komplettes Paket der Computertechnik zu bieten.

Das hat sich offensichtlich herumgesprochen. Denn in den nächsten Wochen wird der bisher größte Einzelauftrag der Firmengeschichte im sechsstelligen Bereich an die Swecon Baumaschinen ausgeliefert, die ebenfalls an der Siemensstraße ihren Sitz hat.

"Es handelt sich hauptsächlich um eine Kofferlösung, in der verschiedene Bausteine zusammengesetzt werden", erläutert Jörg Sinell. Der Vorteil für Techniker der Swecom bei der Wartung von Baumaschinen: Vom Notebook bis zum Drucker ist alles kompakt integriert.

Bei der Frage nach dem Jahresumsatz schweigt Sinell. Es ist ein zufriedenes Schweigen. "Wir erwirtschaften Gewinne", ist dem Vater zweier Kinder schließlich doch zu entlocken. Die wirtschaftlichen Hiobsbotschaften gehen freilich auch an seiner Firma nicht vorbei. "Es gibt erste Insolvenzen von Kunden. Aber wir sind insgesamt gut aufgestellt. Wir können das durch größere Projekte kompensieren", ist der Geschäftsführer optimistisch.

Nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Monheimer hat Sinell eine klare Position in Sachen umstrittener Ansiedlung des Metall-Recyclers IMR im Rheinpark. "Der Standort ist falsch. Mit den Staubemmissionen passt das nicht dahin. Auch wenn ich grundsätzlich natürlich Firmenansiedlungen begrüße. Da könnte sich mehr tun."

Und sein Urteil über die städtische Wirtschaftsförderung mit Bürgermeister Thomas Dünchheim an der Spitze? "Ganz ehrlich: Da kann ich gar nichts zu sagen. Denn es gibt da eigentlich keinen Kontakt. Das werte ich jetzt weder positiv noch negativ." Beim Stichwort Bürgermeister muss Sinell trotzdem lachen. "Das wird eine spannende Wahl mit all den Kandidaten."