Monheim: Immer noch kein Haus am See

Während man im Rathaus auf Unterlagen von Besitzer Ludwig Krämer wartet, legt der Bürgermeister einen Gang zu.

Monheim. Still ruht der See - treffender kann man die Situation mit Blick auf den Krämer-See im Süden Monheims nicht beschreiben. Seit Jahren will die Stadt die Idee verwirklichen, am Nordufer 30 Häuser unterhalb der Claire-Waldoff-Straße zu bauen.

Die Toplage ist vor allem für Führungskräfte aus der Wirtschaft bestimmt. Das verkündete Thomas Dünchheim bereits 1999 nach seinem ersten Wahlsieg als Bürgermeister. Doch als im Planungsausschuss kürzlich aus Reihen der Politik die Frage kam: Was ist denn nun damit? Da konnte Stadtplaner Thomas Waters nur die Schultern zucken.

Der See gehört Ludwig Krämer. Und genau bei dem sieht Waters derzeit den Ball - oder besser notwendige Gutachten. "Unter anderem geht es um die Rekultivierung und die Standsicherheit der Böschung. Herr Krämer weiß, dass wir die Gutachten von ihm brauchen. Er rührt sich aber nicht", so der Stadtplaner. Wären die Unterlagen da, könnte noch bis Dezember Baurecht geschaffen werden.

See-Besitzer Ludwig Krämer ist auf WZ-Anfrage verdutzt von der Aussage aus dem Rathaus. Er betont, dass er Interesse an der Wohnbebauung am See hat. "Sonst hätte ich das nicht gesagt. Ich muss jetzt erst einmal den damit beauftragten Anwalt anrufen und fragen, was da los ist."

Währenddessen legt Bürgermeister Daniel Zimmermann einen Gang zu: "Langsam muss wirklich etwas geschehen. Wir geben Herrn Krämer jetzt noch Zeit bis zu den Sommerferien. Bewegt er sich nicht, dann legen wir ohne ihn los."

Gemeint ist die geplante Wohnbebauung südlich der Kurt-Schumacher-Straße mit nicht weniger als 80 Häusern. Unter anderem sollen dort Teile des alten Freibadgeländes Bauland werden. Es handelt sich um städtische Grundstücke.

"Das treiben wir dann voran", sagt Zimmermann. Die Bürgerwiese kann allerdings ohne Krämer nicht mit einbezogen werden. Die soll eigentlich bebaut werden; eine neue Bürgerwiese würde weiter Richtung Alfred-Nobel-Straße am Südufer des Sees angelegt werden - genau da kommt wieder Besitzer Krämer ins Spiel.

Denn mit der Verlegung der Bürgerwiese soll eine Aufwertung verbunden sein: ein Zugang zum See mit Bademöglichkeit wie in Hitdorf. Daran koppelte die Peto vor Jahren ihre Zustimmung zur Wohnbebauung. Die CDU unter Dünchheim willigte ein.