Monheim vierte Corona-Welle Marienburg wird jetzt zum Impfzentrum
Monheim · Die Marienburg ist offizielles Zentrum des Kreises Mettmann.
(elm) Alexander Zimmer ist ein Meister darin, eine missliche Lage in etwas Positives zu wenden. Die vierte Corona-Welle hat das Team der Marienburg Monheim erneut mit Stornierungen überflutet. „In den vergangenen zwei Wochen lag die Quote bei 90 Prozent, erneut steht für uns Kurzarbeit an“, sagt der Veranstaltungsfachmann und Pächter des denkmalgeschützten Gebäudes. Ihn und sein Team plagten erneut existenzielle Ängste.
Inzwischen hat er im Auftrag des Kreises Mettmann wieder den Testbetrieb aufgenommen. Dabei kam ihm folgende Erkenntnis: „Das sind ja genau die ,Problemkinder‘, wer sich jetzt testen lassen muss, ist nicht geimpft.“ Deshalb hat er Anfang Dezember einen Aufruf an alle Monheimer Ärzte und Apotheker gestartet und sie um Mithilfe beim Aufbau einer eigenen Impfstation an der Marienburg gebeten. Gestartet sei man in Kooperation mit der Praxis Reichert, Ritter & Kollegen sowie der Sandberg Apotheke in Monheim. Inzwischen sind vier Ärzte an Bord. Die Impftermine werden unter www.impfenmonheim.de abgewickelt. Während die Ärzte beraten und impfen, kümmere sich das Marienburg-Team um die Koordination der Wartenden, die Ausgabe der Aufklärungsbögen und das Einlesen der Krankenkassenkarten, erklärt Zimmer die Arbeitsteilung.
Am vergangenen Sonntag seien schon 210 Impfungen durchgeführt worden, berichtet er. Inzwischen habe der Kreis Mettmann sein Unternehmen auch als offizielle Impfstelle beauftragt. „Unter den Impflingen waren auch viele Verzweifelte, die ihren Booster-Termin beim Hausarzt erst im Februar oder März bekommen hätten – auch Risikopatienten“, so Zimmer. Immerhin zwölf Menschen habe er auch zu einer Erstimpfung überreden können. Aussagen wie, die Impfung nicht für wichtig gehalten oder sich nicht betroffen gefühlt zu haben, machen ihn fassungslos.
Am kommenden Sonntag, 19. Dezember, werde das Marienburg-Impfteam bis zu 800 Termine anbieten können. Und auch zwischen den Jahren wolle er für eine Aufrechterhaltung des Impfgeschäfts sorgen.