Monheim: In kleinen Schritten bergauf

Der Seniorenbeirat steht kurz vor dem Abschluss seiner ersten Amtszeit. Manches wurde erreicht, doch vieles bleibt noch zu tun.

Monheim. Politik ist ein mühsames Geschäft. Ursula Klomp, die Vorsitzende des Seniorenbeirates bekommt das bisweilen deutlich zu spüren. Das junge Gremium, das bald seine erste Wahlperiode abschließt, hat noch nicht so viel Gewicht, wie sie es sich wünscht. Trotzdem klingt sie optimistisch: "Es ist ein zartes Pflänzchen, das wir noch hegen und pflegen müssen. Aber es gedeiht."

Wie das mit dem Hegen und Pflegen geht, hat der Seniorenbeirat im vergangenen Jahr mehrfach gezeigt. Besonders stolz ist Ursula Klomp auf die Fachtagung zum Thema "Zukunftsweisende Wohnformen", die vom Beirat ausgerichtet wurde. Auch wenn eine Tagung nicht gleich greifbare Ergebnisse bringt: "Wir müssen eben erstmal sensibilisieren - und dann immer wieder nachhaken."

So tun es die neun Beiräte auch an anderer Stelle: Etwa, wenn es um den behindertengerechten Umbau des Rathaus-Eingangs geht. "Das ist auf unserem Mist gewachsen", sagt Klomp. Nach Jahren der politischen Vorbereitung wurde im Dezember endlich gebaut. Fruchtlos geblieben ist dagegen bisher das Bemühen, den Monberg besser begehbar zu machen.

Immerhin: In einem Schreiben versichert der Bürgermeister dem Seniorenbeirat, dass er "unter Hochdruck" an einer Lösung arbeite und ihm das ein "persönliches Anliegen" sei. Zur Sicherheit haben die Senioren jetzt aber noch einen Brief an den Betreiber der Monberg-Gastronomie nachgeschoben.

Einen großen Teil der Arbeit macht die Kontaktpflege aus. "Wir sind mit allen Parteien gut im Gespräch", sagt Klomp, die selbst Mitglied der Senioren-Union ist. Wenn sie sich konkreter einbringen wollen, müssen sie das allerdings jedes Mal beantragen.

Für den Landschaftspark Rheinbogen und das neue Rathaus-Center hat das geklappt, dort hat der Seniorenbeirat nun ein Wörtchen mitzureden. Nur zu den Bürgern ist das Engagement noch nicht so recht durchgedrungen, findet Klomp: "Unserer Tätigkeiten werden nicht in dem Maße wahrgenommen, wie es sich die Mitglieder wünschen."

Doch das soll sich, Schritt für Schritt, in Zukunft wandeln. Etwa, wenn die Senioren wieder beim Moki-Tag mitmischen und dort die Caféteria betreuen. Oder wenn sie bei ihrer Veranstaltungsreihe "Kultur am Nachmittag" einen Karnevalsnachmittag und einen Oldie-Tanztee anbieten. Gelegentlich werden auch soziale Einrichtungen vorgestellt, wie die Hospizbewegung oder der Arbeiter-Samariter-Bund. Auch Vorlesestunden an Kindergärten soll es wieder geben.

Besonders viele Aktivitäten will der Beirat in diesem Jahr mit dem Geld aus dem Programm "Alter schafft Neues" entfalten. Die Monheimer haben gerade den Zuschlag aus Berlin bekommen.

Jetzt werden Ideen entwickelt und ein Konzept geschrieben. Bis zu 10 000 Euro dürfen die Projekte insgesamt kosten. Auf jeden Fall soll es eine Fragebogen-Aktion geben. "Wir wollen erfahren, wie Ältere in Monheim leben und was sie von der Kommune erwarten", erklärt Klomp.

Es gibt also viel zu tun. Und Ursula Klomp will auf jeden Fall weiter machen. Im August wird sie wieder kandidieren. Und sie braucht noch Mitstreiter. Denn ein Teil des Seniorenbeirats scheidet aus Altersgründen aus, oder weil die Enkel mehr Zeit brauchen. Und Politik ist eben ein mühsames Geschäft.