Abstimmung im Gremium Projekte für vorurteilfreies Miteinander

Monheim. · Der neue Integrationsausschuss hat ein erstes Projekt: In Workshops sollen weitere Projekte für ein vorurteilsfreies Miteinander erarbeitet werden. Zur Aktionswoche im März soll an vielen Gebäuden gegen Rassismus geflaggt werden.

Im März 2019 wurden mit der Ausstellung „Ich bin mehr“ Geschichten von Flüchtlingen, wie Asad Martini, dargestellt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Melissa Dilara Ergen (Peto) ist die neue Vorsitzende des Integrationsausschusses. Sie wurde am Donnerstagabend mit 13 Stimmen einstimmig gewählt. Unter anderem damit auch die neuen Mitglieder des Integrationsausschusses ihre Vorstellungen zum Thema Integration und Vielfalt zur Geltung bringen können, soll das Integrationskonzept von 2016 fortgeschrieben werden.

An den dazu einzurichtenden Workshops sollen auch Personen außerhalb des Gremiums beteiligt werden, „um auch die für den Abbau von Benachteiligung und Diskriminierung relevanten Erfahrungen einzubeziehen“, wie es in der Vorlage heißt. Das Konzept richte sich aber auch an Menschen ohne Migrationshintergrund, denn „Integration setzt voraus, dass die Mehrheitsgesellschaft Vielfalt als etwas Positives sieht“, so Ergen.

Seit der letzten Fortschreibung 2016 seien einige Projekte umgesetzt worden, erklärte Annika Patz, die Abteilungsleiterin Interkulturalität und  benannte etwa das Fastenbrechen 2017, das gemeinsame Erntedankfest 2018, die Konzertreihe „Musik für den Frieden“, die jährliche Verleihung des Integrationspreises und die Wanderausstellung „Ich bin mehr“ über in Monheim lebende Flüchtlinge.

Dennoch sind etliche im fortgeschriebenen Konzept genannte Projekte noch nicht umgesetzt worden, dazu zählt etwa die Idee, durch gemeinsame Kurzreisen in Deutschland und interkulturelle Gärten Anlässe zur Begegnung zu schaffen.

Auch dem Ziel der „interkulturellen Öffnung“ von Vereinen, insbesondere solcher, die eng mit der christlichen Kultur verknüpft sind, dürfte man bisher nicht näher gekommen sein. Zumal Bürgermeister Zimmermann im Vorwort selber feststellt, dass „zugewanderte Menschen, die gut im Arbeitsleben integriert sind, trotzdem ihren Alltag in einer eigenen, vorwiegend durch die eigene Gemeinschaft geprägte Lebenswelt verbringen.“

Stadt plant im
nächsten Jahr Aktionen

Auch für die Schulen wird die Zusammenarbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund nach wie vor „eine professionelle Herausforderung“ darstellen. Hier tut sich vielfach nicht nur eine Sprachbarriere auf, heißt es in dem Konzept. Als „entwicklungsfähig“ wird auch die Bereitschaft der Eltern angesehen, die vielen eigens im Sinne der Chancengleichheit geschaffenen Angebote der kulturellen Bildung auch anzunehmen. Der Vorschlag, das Integrationskonzept fortzuschreiben, wurde ohne weitere Diskussion angenommen.

Im kommenden Jahr plant die Stadt einige öffentlichkeitswirksame Aktionen, um das Thema „Zusammenleben in Vielfalt“ ins Bewusstsein zu rücken. So will sie anlässlich der Internationalen Woche gegen Rassismus vom 15. bis 28. März 2021 unter anderem Banner und große Poster mit der Aufschrift „Eine Stadt für alle – Monheim am Rhein gegen Rassismus“ anfertigen lassen, die sie dann an interessierte Schulen, Vereine Religionsgemeinschaften und andere Institutionen verteilen möchte.

Auch wenn es für den Begriff „Rassismus“  mehrere Definitionen gibt, wird sich der Grundbotschaft, die schon im des Artikel 3 des Grundgesetzes festgeschrieben ist, wohl niemand entziehen wollen. Auch die Interkulturellen Fairen Wochen, die für einen Perspektivwechsel werben,  sollen im September 2021 mit vielen Veranstaltungen wieder aufgegriffen werden. Auch dies wurde einstimmig ohne Nachfragen oder Diskussion beschlossen.