Monheim. "Ich will jetzt eine Runde drehen", sagt der sechsjährige Levin und klettert in den gelben Ford Transit mit dem Kennzeichen ME-EJ 330. Fahrer Mario Schwan (27) lässt den Motor an, acht Fahrgäste hat er an Bord.
Die evangelische Kirche hatte Grund zur Freude: Sie hat einen neuen Jugendbus. Der alte leistete über neun Jahre treue Dienste. Er hatte weder einen Unfall, noch war er jemals zu schnell gefahren. Doch im vergangenen Jahr wurde er durch einen Motorbrand zerstört. Aber die Gemeinde brauchte einen Bus, der vor allem auch Rollstuhlfahrer befördert. Zwar gab es 8000 Euro von der Versicherung, doch das Fahrzeug kostete 41000 Euro. Mit Hilfe der Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Monheim und Spenden von Privatpersonen, Firmen sowie Eigenmitteln der evangelischen Jugend wurde das Fahrzeug Ende Dezember 2008 bestellt.
Einen entscheidenden Vorteil hat das neue Gefährt: Die Sitzbänke sind durch Einzelsitze ersetzt. Das heißt: Neben den Rollstuhl kann ein normaler Sitz platziert werden. Ab sofort sitzt der Rollstuhlfahrer nicht mehr allein - und schon gar nicht im Heck.
Der Bus ist in der Höchstgeschwindigkeit auf 120km/h begrenzt. "Die Fahrer müssen 21 Jahre alt sein und zwei Jahre den Führerschein besitzen", sagt Peter Rischard vom Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde. Die Fahrer nähmen auch regelmäßig an Sicherheitstrainings teil.
Der Bus steht nicht nur für die integrative Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung, er wird auch von den Pfadfindern, den Sportverbänden und von Gemeindegruppen genutzt. Er transportiert natürlich auch Koffer, Rucksäcke, Tische, Bänke, Zelte und Fahrräder. Pastor Peter Becker wünschte dem Auto allezeit eine gute Fahrt. Die Gemeinde setzt den Bus auch für die Stadtranderholung ein. Doch vor dem Sommer geht es nach Bad Zwischenahn und nach Holland.
"Toll war es", sagt Levin nach der Spritztour. Mit dem gelben Transit möchte er öfter fahren.