Schützenhaus Monheim Pfingsten soll Schützenhaus fertig sein

Monheim. · Das Monheimer Schützenhaus wird für rund 450.000 Euro saniert und umgebaut. Es soll künftig als Veranstaltungshalle für Kultur- und Brauchtumsvereine dienen, die in der Altstadt ihre Spielorte verloren haben.

 Die Front des Monheimer Schützenhauses ist ist bereits abgerissen, der Umbau in vollem Gange.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Front ist eingerissen. Stahlträger stützen das Dach. Die Umbauarbeiten am Schützenhaus Monheim laufen. „Mit ein bisschen Glück können wir Pfingsten fertig werden“, hofft Holger Klenner vom Vorstand der St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1350.

Vor knapp einem Jahr hatte der Rat der Stadt Monheim beschlossen, den Umbau des Schützenhauses zu einem modernen Veranstaltungsgebäude zu unterstützen – mit bis zu 300 000 Euro. Holger Klenner ist zuversichtlich, dass der veranschlagte Kostenrahmen von bis zu 450 000 Euro eingehalten werden kann.

Sanierungsbedarf hatten Schützen und Stadt vor allem im Bereich des Dachs und der Front ausgemacht, die statische Probleme aufwies. Auch die für die 60er Jahre typische dunkle Täfelung des Gastraums entspricht nicht mehr den modernen Standards für eine Veranstaltungsstätte. Und eine solche wird in Altstadtnähe benötigt, begründet die Stadt ihr Engagement. Das Schützenhaus soll künftig vermehrt für Brauchtums- und Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen, weil in der Altstadt Engpässe entstanden sind – etwa nach dem Umbau des Bormachers zur Gaststätte Culinarium oder durch die Sanierung des Schlementurms.

Neben der Dach- und Fassadensanierung wird auch der Boden im Vereinshaus neu gegossen und isoliert und eine Fußbodenheizung installiert. Auch eine moderne Heizung – „weg von fossilen Brennstoffen“ – wird eingebaut – eine so genannte Luft-Luft-Heizung. Eine gut dimensionierte Lüftungsanlage soll für eine gesunde Luftumwälzung sorgen. Die Zwischendecke kommt weg, damit eine lichte Höhe entsteht, erklärt Klenner.

Ein Dreivierteljahr habe man auf die Baugenehmigung gewartet, erklärt Klenner den verzögerten Baubeginn. Darüber hinaus habe es einige Überraschungen beim Bau gegeben, die aber von den lokalen Handwerkern schnell ausgeglichen werden konnten. „Für die meisten Gewerbe haben wir Monheimer Betriebe verpflichtet“, betont Klenner.

Im Gegenzug zur finanziellen Unterstützung bei der Sanierung des Vereinshauses überlässt der Schützenverein der Stadt etwa zwei Drittel des großen Parkplatzes im Rheinbogen. „Der soll so hergestellt werden, dass auch einmal ein Markt oder andere Veranstaltungen darauf stattfinden können“, sagt Klenner. „Zum Beispiel ein Weihnachtsmarkt.“

Der Monheimer Schützenverein hat rund 70 Mitglieder

Laut Haushaltsplan für das Jahr 2021 soll die gesamte Fläche zum Parkplatz ausgebaut und daher frostsicher und tragfähig gegründet und asphaltiert werden. Wegen der großen Fläche des Platzes (7000 Quadratmeter) und der anfallenden hohen Entsorgungskosten für die mit Mineralöl kontaminierten Böden werden die Bauarbeiten in das Jahr 2023 verschoben.

Rund 70 Mitglieder hat der Monheimer Schützenverein, der traditionell die Saison des Sommerbrauchtums zu Pfingsten eröffnet. „Wir sind als Schützenverein vergleichsweise gut aufgestellt“, erläutert der Schützenvorstand, „weil wir frühzeitig auch Frauen als Mitglieder zugelassen haben.“

Er rechnet damit, dass in ein bis anderthalb Jahren das Schützenwesen noch einmal eine neue Struktur bekommen könnte. Dabei spiele der Schießsport eine große Rolle, der nachweislich dazu beitragen kann, dass Jugendliche mit Konzentrationsschwächen lernen, sich besser zu fokussieren. Die Schießsportanlage für Kleinkaliber werde deshalb bleiben und müsse nur ein wenig umgebaut werden. Das sei behördlich abgeklärt.