Monheim: Stadt flirtet mit Investoren

Eine etwas andere Stadtrundfahrt sollte am Dienstag Lust darauf machen, in Monheim Gewerbe anzusiedeln.

Monheim. "Hier können Sie sofort anfangen, zu bauen", sagt Daniel Zimmermann und deutet auf das Gelände hinter dem Monberg, das heute nur eine große Wiese ist, aber bald schon ein Gewerbestandort sein soll.

Um Monheims freie Flächen besser an den Mann, oder vielmehr an den Unternehmer zu bringen, hat die Wirtschaftsförderung am Dienstag gemeinsam mit dem Bürgermeister zur ersten Investoren-Tour eingeladen.

25 Architekten, Projektentwickler und Immobilienvermarkter waren dabei - also die Menschen, die für Großunternehmer die Grundstücke an Land ziehen. Ihnen wurde etwas geboten, was in erster Linie anmutete wie eine Stadtrundfahrt für Tagestouristen.

In einem Sonderbus der BSM ging es nach Haus Bürgel, zu Schloß Laach, durch den Rheinpark und zum Imbiss, den Creative Campus von UCB und zwischendurch gab es immer wieder Rheinblick satt. Vorne beim Busfahrer stand Daniel Zimmermann und gab am Mikrofon den Stadtführer, berichtete aus der Stadtgeschichte, von exklusiven Wohnvierteln und von den Plänen, Hauptstadt des Kindes zu werden.

Es ging nicht um Quadratmeterpreise, sondern um die Stadt am Rhein. Die Idee dahinter: "Wenn man nur Grund- und Gewerbesteuersätze betrachtet, haben wir gegenüber Langenfeld einen Nachteil. Wenn es aber nach der Lage am Rhein und der Lebensqualität geht, liegen wir vorn", sagt Zimmermann. Und meint damit: Die Investoren-Tour sollte dazu beitragen, dass die Entscheidung für einen Standort eben nicht nur auf Zahlen basiert.

Bei den Eingeladenen kam der ungewöhnliche Ansatz an. "Normalerweise fährt man zu einem Termin und sieht nichts von der Umgebung", sagt Monika Stepan, die für die Düsseldorfer Immobilienberatung Jones Lang LaSalle arbeitet und zuletzt auf der Expo Real Kontakt zur Monheimer Wirtschaftsförderung gehabt hat.

Ihr Kollege Angelo Augenbroe ergänzt: "Es gab zuletzt einige interessante Ansiedlungen in Monheim, zum Beispiel von Cognis und Hammesfahr. Da wirft man gern mal einen genaueren Blick auf die Stadt."

Welche Flächen im Rheinpark, am Knipprather Busch, im Weidental und bald auch auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei sowie der Betonsteinwerke Menk zu haben sind, erfuhren die Teilnehmer im Rahmen einer Präsentation zum Ende der Tour. Für Alexander Heubes war das gar nicht mehr nötig. Er sucht Bauflächen für Logistikunternehmen und hat ganz konkret Interesse an einem Gelände im Rheinpark.

Er sagt: "Wenn wir investieren, brauchen wir viel Platz. Da ist es wichtig, das Umfeld zu kennen." Ein guter Draht zur Stadt könne da auch nicht schaden. Daniel Zimmermann hat bereits angekündigt, dass eine Wiederholung der Investoren-Tour angedacht ist.