Nisthilfe in der Urdenbacher Kämpe Storchenpaar lässt sich am Altrhein nieder

Monheim/Urdenbach · Ein Weißstorchenpaar hat sich auf der Nisthilfe am Dammweg in den Bürgeler Wiesen eingerichtet.

Dieses Storchenpaar hat die Nisthilfe am Altrhein in der Kämpe für sich entdeckt und belegt.

Foto: Andrea witt/Andrea Witt

(og) Klappt es diesmal mit dem Nachwuchs? Zum zweiten Mal hat ein Storchenpaar die Nisthilfe am Altrhein in der Urdenbacher Kämpe entdeckt und offenbar für gut befunden. Seit einigen Tagen beobachten Passanten das Paar. Die beiden Störche sind allein oder zu zweit auf dem Nest zu sehen, klappern. Oder sie ziehen gemeinsam, Seite an Seite mit einem Silberreiher durch die umliegenden Wiesen auf der Suche nach Futter. Gepaart haben sollen sie sich auch schon, erzählt ein Radfahrer. Wird es Nachwuchs geben? Und werden sie ihn auch in der Kämpe aufziehen können?

Die zwischen Monheim und Urdenbach beheimatete Biologische Station hofft genau das. Sie versucht schon lange, die Zugvögel in der Kämpe anzusiedeln und hat Nisthilfen gebaut. Erst auf dem Dach der Biologischen Station, dann in der Kämpe und am Rheinufer Benrath.

Der Weißstorch kommt relativ früh aus dem Süden zurück, erläutert Moritz Schulze von der Biologischen Station. Das neue Paar liegt gut in der Zeit. „Das könnte was geben“, hofft er. „Sie haben jetzt Zeit für Paarung und Nestbau“, sagt er. Jetzt müsse man noch ein bis zwei Wochen abwarten, ob am Ende immer ein Vogel auf dem Nest sitzt und brütet. Sollte es Nachwuchs geben, dann sei damit in weiteren vier bis fünf Wochen zu rechnen.

Doch dafür benötigen die jungen Störche Ruhe. „Sie sind meist unerfahren“, sagt Schulze. Deshalb könnten zu viele Menschen sie noch verschrecken. „Doch das Nest ist weit genug vom Dammweg entfernt“, sagt er. Gefährlich könnten dem jungen Paar und dem Nachwuchs jetzt noch ein Uhu, der sich temporär in der Kämpe aufhält, und Waschbären werden. „Gegen die Waschbären haben wir die Horstbäume mit Metall geschützt. Da kommen die Nesträuber nicht hoch.“ Schulze beobachtet derzeit auch einen dritten Storch im Gebiet. Doch der werde „weggemobbt“, sagt er. „Ein Zeichen dafür, dass das Paar es ernst meint.“ Vieles hänge jedoch auch davon ab, ob die Störche schon geschlechtsreif seien. Das sei mit drei/vier Jahren der Fall. Eine Einschätzung dazu kann er nicht geben, da auch die Mitarbeiter der Biologischen Station Abstand zu den Tieren halten, um ihre Ruhe nicht zu stören.

Der Tisch ist für das Storchenpaar zumindest gut gedeckt: Es gibt unter anderem Jungfische, Teichfrösche, Mäuse und Regenwürmer. Nahrung im Überfluss, auch wenn es gelte, drei bis fünf Nachkommen flügge zu bekommen. Normalerweise legen Störche im April ihre Eier. Im Mai könnten die Jungen schlüpfen, wenn alles so laufen sollte, wie es sich das Team der Biologischen Station wünscht.

Zuletzt 2021 wurde auch ein Paar am Monbagsee in Monheim gesichtet. Doch das ist kinderlos geblieben. Die Nisthilfe nahe dem Benrather Schlossufer ist ebenfalls leer.

(og)