Monheim: Taxi-Firmen schlagen Alarm
Mehrere Unternehmer aus dem Bereich Taxen und Limousinen-Verleih werden von Unbekannten regelrecht terrorisiert. Beschädigte Autos und Drohanrufe hat es mehrfach gegeben. Die Kripo ermittelt.
Monheim. Das Geschäft mit Taxen und Limousinen-Verleih ist ein hartes Brot - da sind sich verschiedene Unternehmer aus Monheim und Umgebung einig. Da spielt der Service eine ganz große Rolle. Besser sein, als die Konkurrenz, das hat Priorität. Doch in diesen Tagen sind gleich mehrere kleine Unternehmer völlig verunsichert.
Sie bangen um ihre Existenz. Allerdings nicht, weil Mitanbieter eine sensationelle Geschäftsidee haben, sondern weil ihnen kriminelle Machenschaften an die wirtschaftliche Substanz gehen. Immer wieder werden Autos bei Nacht und Nebel beschädigt. Einem Unternehmer ist gar am Telefon Gewalt angedroht worden.
"Was hier passiert, ist unglaublich. Drei meiner vier Autos sind wiederholt ausgefallen. Der Lack war total zerkratzt, die Reifen zerstochen. Und die Polizei hat keine Spur", erzählt Uwe L. Klaassen. Er ist Geschäftsführer der Firma TransFair-Service mit Sitz an der Straße Am Hang. Und er ist einer Gründer einer Interessengemeinschaft, der sich bereits vier Unternehmer angeschlossen haben. Denn Klaassens Schicksal ist kein Einzelfall.
Ein Kollege des Monheimers stieg morgens in sein Taxi. Nach kurzer Fahrt lief nichts mehr. "Garantie", blieb er zunächst gelassen. Später ein Anruf aus der Mercedes-Werkstatt: "Zucker im Tank fällt nicht unter die Garantiebedingungen." Was fast schon wie ein Scherz klingt, ist bitterer krimineller Ernst.
"Uns liegen in der Tat mehrere Anzeigen gegen Unbekannt vor. Es geht jedes Mal um Sachbeschädigung. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Es ist ein schwebendes Verfahren", sagt Kriminalhauptkommissarin Sabine Damm auf WZ-Anfrage. Zu einem möglich Motiv will sich die Chefin der Kripo Langenfeld-Monheim nicht äußern.
"Da will jemand Mitbewerber aus dem Rennen werfen. Ein Auto in Reparatur kann keinen Umsatz einfahren. So einfach und so brutal ist das", ist sich Klaassen sicher. Und mit dieser Meinung steht er nicht allein. "Da soll mit allen Mitteln ein Monopol geschaffen werden", legt ein anderer Unternehmer nach, der seinen Namen nicht veröffentlicht haben will.
Laut Eintrag beim Kreis Mettmann sind verschiedene Unternehmen auf dem Monheimer Markt aktiv. Allerdings sind die meisten Firmen an der Konrad-Zuse-Straße 1-3 im Weidental mit zum Teil sehr ähnlichen Namen gemeldet. TSR und TKL heißen zwei davon. Außerdem sitzen dort TLK und Taxi Heinrichs. Jeweils zwei der Firmen haben die selbe Geschäftsführerin. Ob die Unternehmen auch von den Sachbeschädigungen betroffen sind, bleibt vorerst unklar. Die Geschäftsführungen waren gestern nicht zu erreichen.