Hildener Tierheim in Finanznot Stadt Monheim prüft Zuschussbedarf
Monheim · (elm) Die Monheimer Stadtverwaltung wird mit dem Tier- und Naturschutzverein Hilden und den anderen vier Städten, für die der Verein die Tierunterbringung übernimmt, ins Gespräch treten. Geklärt werden soll, ob eine finanzielle Anpassung des bestehenden Vertrages nötig ist.
Für einen einmaligen Zuschuss von 10 000 bis 25 000 Euro bedürfe es nicht einmal eines zusätzlichen Ratsbeschlusses, sagte Daniel Zimmermann im Ausschuss für Soziales und Ordnung. Peto-Fraktionsvorsitzender Ingo Elsner hatte diese Vorgehensweise vorgeschlagen, nachdem die Grünen mit einem Antrag auf die prekäre Lage des Tierheims infolge gestiegener Futtermittel- und Energiepreise und der Aufnahme vieler zusätzlicher Tiere hingewiesen hatten. Sie hatten zunächst vorgeschlagen, den jährlich an Hundehalter verteilten Flyer als Werbefläche für das Heim nutzen.
Die Stadtverwaltung lehnte dies in ihrer Vorlage mit der Begründung ab, dass in dem Flyer, der Hundehalter über Steuer, Freiflächen und Leinenzwang informiert, kein Platz mehr für zusätzliche Informationen sei. Außerdem sei es nicht Aufgabe der Stadt, Spendenaufrufe für ehrenamtlich engagierte Vereine zu tätigen. Das sei Sache des Vereins selbst.
Helgard Riegger (Grüne) verteidigte den Antrag im Ausschuss, indem sie erklärte, dass der Verein im Auftrag der fünf südlichen Kreisstädte schließlich eine öffentliche Aufgabe wahrnehme. Hundehalter seien geeignete Adressaten, weil sie Multiplikatoren seien. Außerdem hätten sich viele Menschen während der Pandemie Hunde angeschafft, die jetzt teilweise schon wieder an die Heime abgegeben würden.
Ingo Elsner (Peto) rechnete zunächst vor, dass sich die Stadt Monheim seit Januar 2022 mit einer jährlichen Pauschale von 0,75 Euro pro Einwohner an den bestehenden Kosten beteilige. Das seien 31 000 Euro jährlich. Darüber hinaus unterstütze die Stadt Monheim den Verein mit zusätzlich 2500 Euro jährlich für Lärmschutzmaßnahmen. „Wenn die Stadt nun mehr zuschießen soll, müssten das die vier anderen Städte auch“, fand er.
Angela Linhart (CDU) erinnerte daran, dass die verabredete Pauschale nicht die hohe Inflation, die gestiegenen Energiepreise und die durch Corona beeinträchtigten Gelegenheiten zur Eigenwerbung berücksichtige. Da die Unterbringung der Hunde hohe Kosten verursache, halte sie den Flyer für ein geeignetes Medium, das ja jederzeit umgestaltet werden könne.
Die SPD indes teilt die Bedenken hinsichtlich eines Spendenaufrufes der Stadt für den Verein. „Der Verein kann sich ja auf dem Stadtfest präsentieren“, sagte Roland Gunia. Zimmermann erklärte, dass sich der Verein bisher nicht mit den fünf Städten in Verbindung gesetzt habe. Wenn sich diese über eine einmaligen Sonderzahlung einig würden, wäre mehr gewonnen als mit dem Flyer, der nur jeden fünften Einwohner erreiche. Dass die Grünen mit ihrem Antrag Türen aufgestoßen haben, freute Helgard Riegger. Sie wollte ihren Antrag aber – vorsichtshalber – erst dann zurückziehen, bis sie den Gegenantrag bezüglich einer Kontaktaufnahme mit den anderen Kommunen sah. „Ich will ein Pfund in der Hand halten.“