Monheim Gärten sollen wegen des Baudrucks weichen
Monheim · Damit zwischen Danziger, Bleer Straße und Brückenschleeweg 35 neue Wohnungen entstehen sollen, will die Stadt die Gartenflächen überbauen.
. Was dem Passanten auf der Straße verborgen bleibt, wird erst aus der Vogelperspektive offenbar: Das Areal zwischen Danziger und Zaunswinkelstraße, Bleer Straße und Brückenschleeweg verfügt über große Grünflächen – nicht nur hinter den Übergangsheimen sondern auch hinter den Privathäusern erstrecken sich sehr große Gärten. Da sich die Stadt – ausgelöst durch das kostenlose Kitaangebot – nach wie vor einer hohen Nachfrage nach Baugrund für Einfamilienhäuser ausgesetzt sieht, möchte sie die Fläche für eine Nachverdichtung verwenden. Die Stadt hat angeregt, einen Bebauungsplan für dieses 25 000 Quadratmeter Areal aufzustellen.
Was die Planung erleichtert: Ein Großteil der Fläche, nämlich der nördliche Bereich, ist in städtischer Hand. Darauf ließe sich die Erschließung für die Einfamilien- und Doppelhäuser realisieren, die auf den sehr tiefen Privatgrundstücken entstehen könnten, erläutert Carla Weimar von der Stadtplanung. Während die nähere Umgebung bisher kaum Mehrfamilienhäuser aufweist, soll die Bebauung künftig heterogener werden.
Auch wolle man für die geplanten Doppel- und Reihenhäuser zwei Vollgeschosse zulassen, das schließe auch für die vorhandenen Häuser die Möglichkeit ein, diese aufzustocken, so Weimar. Auch sollen die Baufenster um die Bestandsgebäude so angelegt werden, dass eine Erweiterung möglich ist. Die städtischen Planer haben bereits zwei mögliche Varianten entworfen: Eine Erschließungsstraße verläuft ausgehend von dem vorhandenen Platz im Norden in das Plangebiet und mündet dort in einen zentralen Platz, der begrünt werden soll. Östlich davon bildet ein Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten den Quartierseingang.
Für die Einwohner soll
der Verkauf freiwillig sein
Daran schließe sich 17 weitere Wohneinheiten in freistehenden Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern an. In einer weiteren Varianten werden auch drei Grundstücke am nördlichen Brückenschleeweg überplant, um drei zusätzliche Wohneinheiten zu schaffen. Stadtplaner Thomas Waters betonte im Planungsausschuss, dass durch die Erschließung die Privatgrundstücke nicht angetastet würden. Die Planung sei zunächst ein Angebot an die Eigentümer, ihre Grundstücke zu vermarkten. Die CDU lobte die Vorlage, weil „hier mal eine Nachverdichtung mit Fingerspitzengefühl betrieben“ worden sei, wie Markus Gronauer spitz bemerkte. Gespannt sind die Oppositionsparteien, wie die betroffenen Eigentümer reagieren. Der Ausschuss beschloss zugleich die Bürgerbeteiligung.
Da die Stadt damit die Übergangsheime an der Danziger Straße überplant, ergibt dich die Frage, was mit den Bewohnern geschieht: „Wenn die Unterkünfte in der Danziger Straße derzeit nicht voll belegt sind, liegt dies an den Sanierungsarbeiten, nicht an der Aufstellung des Bebauungsplans“, so Christiane Schärfke, Leiterin des Bereichs Soziales. „Eine Realisierung dieses Plans wäre meines Wissens erst in fünf bis zehn Jahren möglich, so dass derzeit noch kein Handlungsbedarf zum Umzug der Bewohner besteht.“ Selbst wenn dann ein Abriss der derzeitigen Gebäude erforderlich würde, würde der erst dann vorgenommen, wenn zuvor ein entsprechender Neubau errichtet wurde.