Monheimer helfen Brandopfern vom zweiten Weihnachtstag
Nachdem ihr Haus an Weihnachten brannte, bekommt Familie Niggemann jetzt Hilfe von allen Seiten: Von der Kleidung bis zur Wohnung.
Monheim. Weihnachten — das Fest des Friedens und der Ruhe. Für Familie Niggemann allerdings ist die Erinnerung ans Fest ein Alptraum. Es war der zweite Feiertag, der ihr Leben grundlegend veränderte. Gegen 21.00 Uhr stand ihr Haus an der Kreuzberger Straße 16 in Flammen. „Als ich die Augen öffnete, war es so hell, als würden Scheinwerfer mich blenden. Und es war furchtbar heiß“, erinnert sich Oliver Niggemann.
Der 46-Jährige stürzte aus dem Dachgeschoss herunter ins Parterre. Er nahm seine Mutter Edeltraud behutsam am Arm und führte sie heraus. Die alarmierte Feuerwehr löschte mit einem Großaufgebot über Stunden den Dachstuhl. Das Nachbarhaus war ebenfalls betroffen.
Das ist nun mehr als drei Wochen her und das Haus der Niggemanns noch für Monate unbewohnbar. Doch inmitten dieser Katastrophe erleben Mutter und Sohn auch etwas, dass sie zutiefst rührt: eine regelrechte Woge der Anteilnahme.
„Es war überwältigend, wie schnell viele Monheimer helfen wollten“, sagt Hans-Peter Anstatt, Koordinator von Seiten der Stadt. Niggemanns wurden zunächst mit Brandverletzungen ins Benrather Krankenhaus gebracht — lediglich die Schlafanzüge am Leibe. Ehrenamtler des Deutschen Roten Kreuzes organisierten Kleiderspenden. Dachdeckermeister Drößert holte Mitarbeiter aus dem Urlaub, um das Dach notdürftig abzudecken.
Es war wie eine Kettenreaktion: Die Facebookgruppe „Monheimer Urgesteine“ wurde ebenfalls aktiv. Niggemanns bekamen schnell Obdach im Hotel am Wald. Das Provisorium wird bald von einer vorübergehenden Wohnung abgelöst.
Hier kommt die LEG ins Spiel. Die stellt am Steglitzer Platz kostenlos besagte Wohnung zur Verfügung — ganz in der Nähe des Eigenheims der Niggemanns. Der SKFM übernimmt die Möblierung und bietet der immer noch sichtlich schockierten Familie auch an, sie mit Lebensmitteln aus der Tafel zu unterstützen. Klar ist jetzt schon: Die Versicherung wird nicht den gesamten Schaden — mindestens 180 000 Euro — übernehmen.