Monheimer Roboter stellt sich der Konkurrenz
Eine AG des Gymnasiums tritt heute in Bochum bei einem landesweiten Roboterwettbewerb an. Die Konkurrenz ist groß. Die Monheimer sind aber optimistisch.
Monheim. Langsam stellt Lucas den kleinen Roboter auf dem Startfeld ab. Es geht um Millimeter. Konzentriert rückt er ihn etwas näher an den schwarzen Balken, der das Feld eingrenzt. Dann drückt er den orangefarbenen Knopf, das Gefährt fährt los und bringt sein Gepäck geradewegs in das 30 Zentimeter entfernte Ziel. „Hoffentlich klappt das am Donnerstag auch so gut“, freut sich der 15-jährige Schüler.
Denn am Donnerstag geht es für Lucas und den Rest der „Robotik“ AG des Otto-Hahn-Gymnasiums nach Bochum, wo der zdi (Zukunft durch Innovation)-Roboterwettbewerb ausgetragen wird. Mit zwei Teams treten die Schüler des OHG an.
„Senior Solutions“, so das Motto des Wettbewerbs, bei dem es um das Leben älterer Menschen geht. „Es gibt zu dem Thema dann verschiedene Aufgaben“, erklärt der 14-jährige Jan. Stuhlreparatur oder Assistenzhund seien zum Beispiel zwei davon.
Nähen heißt die Aufgabe, bei der zwei Platten in ein vorgegebenes Feld transportiert werden. Die Plane, auf der sich der Roboter bewegt und auf der verschiedene Markierungen vorgegeben sind, sowie die Lego-Bausteine, genauer gesagt sogenannte Lego-Mindstorms-NXT-Baukästen, wurden dem Kurs bei Anmeldung zugesandt.
„Der Roboter muss aus original Lego-Bausteinen zusammen gebaut werden“, sagt Jan. Wie lange das kleine Fahrzeug nun in welche Richtung fährt, wo er dreht und wann er die geladenen Platten abstellt — all das wurde von den AG-Teilnehmern mit Hilfe einer Software programmiert. „Bei dem Wettbewerb geht es jetzt um punktgenaue Arbeit, damit alle einprogrammierten Abläufe wie geplant funktionieren“, sagen die Schüler.
Seit dem Schuljahr 2010/11 gibt es die „Robotik“ AG am Gymnasium. Geleitet wird sie von Jaouad El Jerroudi. Etwa 20 Schüler der neunten und zehnten Klasse nehmen regelmäßig teil. „Die Arbeit in der AG ist wirklich anspruchsvoll“, erklärt der Mathematik-, Informatik- und Physiklehrer. Denn nicht nur müssen die kleinen Roboter aus Legosteinen gebaut werden, auch das Programmieren gehört dazu.
Begriffe wie Programmzustände, Verzweigung, Schleifen, Variablen und Rekursion sind den Schülern der AG nicht fremd. „Es macht mir total Spaß“, sagt Sarah, die eines von drei Mädchen im Kurs ist. „Ich habe zwar nicht Informatik belegt, aber ich dachte mir, dass es ja nicht schaden kann, sich hier etwas Wissen anzueignen.“
Jeden Donnerstag nach der fünften Stunde treffen sich die Schüler mit El Jerroudi. Im Multimedia-Raum, in dem alle Computer mit der NXT-Roboter Software ausgestattet sind, wird programmiert, im Werk- beziehungsweise Kunstraum finden die Bauphasen statt. Der Höhepunkt des Kurses ist in jedem Jahr der Wettbewerb.
Im vergangenen Jahr belegte der Monheimer Kurs in Aachen den dritten Platz. Auch in diesem Jahr hoffen El Jerroudi und seine AG wieder einen Platz auf dem Siegertreppchen zu erlangen. Der Sieg wäre natürlich besonders toll. „Es treten diesmal mehr Teams denn je an. Und deswegen wird es auch immer schwieriger werden zu gewinnen“, sagt der Lehrer.