Monheim Beratung und Unterstützung für Pflegeeltern soll ausgeweitet werden
Monheim. · Monheimer gründen Selbsthilfe-Initiative und wollen als Ansprechpartner fungieren. Schulterschluss mit dem städtischen Jugendamt.
Pflegeeltern brauchen mehr Lobby – das findet nicht nur Initiator Torsten Ruppelt. Deshalb haben Monheimer Pflegeeltern eine Selbsthilfe-Initiative gegründet, die Anlaufstelle für die Region werden soll. Susanne Schumann-Kessner, Vorsitzende des Vereins Pflege- und Adoptivfamilien NRW (Pan), hat die Gruppe dabei unterstützt. Mitglieder der Initiative sind zumeist langjährige Pflege- und Adoptiveltern in Monheim, die die ihnen anvertrauten Kinder vom frühen Kindesalter bis zum Erwachsenwerden begleiten. Die Gründer haben der Initiative den Namen Pflegeeltern in Monheim (PflEMo) gegeben und verstehen sich als Ansprachpartner. „Wir wollten keinen Verein gründen“, sagt Ruppelt. Die meisten verfügen über viel Erfahrung in der Erziehung von Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können und für die das Jugendamt oder externe Pflege- und Adoptivkinderdienste wie Pan neue Eltern gesucht haben, teilt Ruppelt mit.
Für die Mitglieder der Initiative steht das Kinderwohl an oberster Stelle, „Die größten Probleme mit den uns anvertrauten Kindern kommen meist in der Pubertät“, sagt eine Pflegemutter. Die meisten Pflege- und Adoptivkinder hätten traumatisierende Erlebnisse gehabt. Diese würden oft erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter wieder zu Tage kommen. „Immer wieder stoßen die Lehrer oder Trainer wegen des auffälligen Verhaltens der jungen Menschen an ihre Grenzen und wenden sich ratlos und hilfesuchend an die Pflegeeltern“, berichtet Ruppelt. In solchen Fällen wollen die Mitglieder der Initiative sich gegenseitig stärken. Die Gründungseltern verstehen sich als Kooperationspartner des Jugendamts. „Wir legen großen Wert auf die Zusammenarbeit mit dem Pflege- und Adoptivkinderdienst und dem Allgemeinen Sozialdienst des Jugendamts“, so Kontaktfrau Kristin Bergenthal. „Denn es geht uns allen um das Wohl der uns anvertrauten Kinder.“
Friedhelm Haussels, stellvertretender Jugendamtsleiter der Stadt Monheim, begrüßt es, dass Pflegeeltern sich organisieren. „Wir haben unsere Kooperation angeboten, helfen, wenn gewünscht, bei der Raumsuche und stehen auch für Vorträge zur Verfügung.“