Neue Straße verkürzt Weg zum Parkplatz in der Innenstadt
Die Rampe führt vom Berliner Ring zum Parkplatz am Friedhof. Davon sollen Geschäfte an der Heinestraße profitieren.
Billigläden und viele Leerstände — so präsentiert sich die Heinestraße hinter dem Rathauscenter seit längerer Zeit. Seit Jahren diskutieren die Politiker darüber, die Geschäfte für den Autoverkehr besser anzubinden, um Kunden verstärkt in diesen abgelegenen Bereich der Innenstadt zu führen. Jetzt gab der Rat mehrheitlich grünes Licht für eine Rampe vom Berliner Ring zum Parkplatz am Friedhof. Baubeginn soll bereits im September sein. Mit der Fertigstellung wird zum Jahresende gerechnet.
Die Grünen — sie lehnten die Rampe bisher immer ab — waren in der Ratssitzung dafür: „Das Wohngebiet wird entlastet. Genau das ist der Aspekt, warum wir zugestimmt haben“, erklärte Manfred Poell. „Die Heinestraße wird so sicher nicht mehr belebt.“
Positiv nahm hingegen die SPD die Vorschläge auf. Einzig die CDU-Fraktion — die die Rampe in der Vergangenheit befürwortet hatte — stimmte dagegen. Bis vor ein bis zwei Jahren seien die Parkplätze häufig leer geblieben. „Das hat sich aber komplett geändert“, sagte Michael Nagy (CDU). Durch die Rampe fielen sogar einige der etwa 200 Stellplätze weg. Das sei kontraproduktiv.
Aus Sicht der Verwaltung stellt sich hingegen die Situation anders dar: Wer heute die Stellplätze nutzen will, muss einen großen Umweg vom Berliner Ring über die Delitzscher Straße, Parkstraße und Friedhofstraße nehmen. Über die geplante Rampe geht es zwar recht steil, aber ruckzuck hinunter. Der Höhenunterschied zwischen Parkplatzanlage und Berliner Ring beträgt rund 2,50 Meter, das Gefälle sechs Prozent. Deshalb dürfen nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen hinab- und hinauffahren. Zudem wird mit dem Bau des „Bypasses“ das umliegende Wohnviertel entlastet.
Damit es keine Staus auf dem Berliner Ring gibt, wird dort eine Linksabbiegerspur eingerichtet. Dafür werden 80 Zentimeter des südlichen Radwegs gekappt. Um die Rampe zu bauen, soll die alte Menk-Villa abgerissen werden, sagte Fachbereichsleiter Andreas Apsel. Auf dem Gelände entsteht anschließend ein Geschäftshaus. Während der Bauarbeiten soll der Verkehr mit einer Ampel einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden.