Oma sein — Ein Abenteuer
„Omma, komma!“ nennt sich das Buch der Langenfelder Autorin Regina Ullrich. Es beschreibt das Leben als Großmutter.
Langenfeld. Ratgeber für Eltern und solche, die es werden wollen, gibt es auf dem Büchermarkt in Hülle und Fülle. Und auch für die ältere Generation, die Großeltern, mangelt es nicht an entsprechender Fachliteratur.
Das nun in zweiter Auflage erschienene Buch „Omma, komma!“ grenzt sich von diesen typischen Ratgebern ab. Autorin Regina Ullrich erzählt vielmehr Anekdoten, greift aber auch ernste Themen rund um das Leben als Oma auf.
Schon der Beginn des Buches entlockt dem Leser ein Schmunzeln, beispielsweise wenn Ullrich die verschiedenen Oma-Arten beschreibt: „Eine ’Tick-Tack-Oma’ ist zum Beispiel eine Oma, in deren Wohnzimmer noch eine Standuhr steht, deren Pendel ein deutlich hörbraes Tick-Tack-Geräusch abgibt.“
An dieser Stelle stellt Ullrich auch direkt eines der wichtigsten Unterscheidunsgmerkmale auf: Die „Da-Oma“, die ihren Enkel ständig zur Verfügung steht und die „Weg-Oma“, die in erster Linie durch Abwesenheit glänzt.
Neben diesen Definitionen beschäftigt sich Ullrich in ihrem Buch mit vielen weiteren Themen wie dem Oma werden, der Oma als Freundin oder auch dem Wirtschaftsfaktor Oma. Viele der geschilderten Alltagssituationen hat die Autorin selbst erlebt.
Denn die Langenfelderin ist selbst Oma einer fünfjährigen Enkelin. „Oma zu sein, ist toll. Das ist eine richtig abenteuerliche Zeit“, sagt die 73-Jährige. Deshalb wolle sie mit ihrem Buch auch zeigen, dass man keine Angst haben müsse, Oma zu werden.
Ullrich, die eigentlich anders heißt und aus beruflichen Gründen unter einem Pseudonym veröffentlicht, hatte vor zwei Jahren angefangen, das Buch zu schreiben. Vergangenes Jahr erschien „Omma, komma!“ in erster Auflage im Langenfelder Hellwach-Verlag.
„700 bis 800 Bücher betrug die erste Auflage. Es wurden aber nicht alle verkauft, viele haben wir auch kostenlos verteilt, um Feedback von den Lesern zu bekommen“, erzählt Ullrich.
Dieses Feedback ist der Grund dafür, dass das Buch nun in zweiter Auflage erschien. „Auf Anregung der Leser gibt es jetzt ein Inhaltsverzeichnis und einen Index, um bestimmte Themen mal eben schnell nachschlagen zu können“, erklärt Ullrich.
Zudem sei das gesamte Schriftbild durch die Kapitelüberschriften nun ein wenig aufgelockert, so die Autorin. Auch wenn sich „Omma, komma!“ nicht als klassischer Großeltern-Ratgeber versteht, der Untertitel „Eine Anleitung für werdende und real existierende Großmütter“ macht deutlich, dass das Buch trotzdem viele Tipps und Tricks für Omas, So auch, wenn es um das Loslassen und Erwachsenwerden der Enkel geht.
„Omas tun gut daran, wenn sie die Balance halten können zwischen Begegnung und Bereitschaft. Hier Balance zu halten, heißt loslassen oder entlassen des bisher Beschützten in dessen eigene Welt.“ Ullrich übrigens wünscht sich noch mehr Enkel: „Ich hätte gerne einen ganzen Haufen“, sagt sie und lacht.