Langenfeld Pappelallee wird zum Streitthema
Langenfeld. · (mei) Die sogenannte Pappelallee eignet sich nach Ansicht des CDU-Ortsvereins Richrath nicht dafür, in den Radschnellweg von Neuss-Düsseldorf nach Langenfeld/Monheim einbezogen zu werden. Zwar befürworten deren Vorstandsmitglieder Thomas Kirbisch und Lothar Portugall nach eigenen Angaben solch einen regionalen Radschnellweg grundsätzlich.
Doch sei ein Streckenverlauf auf Langenfelder Gebiet über die von der Berghausener Straße am Ostrand des Landschaftsparks Fuhrkamp abzweigende Pappelallee „nicht akzeptabel“. Deswegen werde die CDU-Ratsfraktion beantragen, dass Stadtverwaltung und Landesbetrieb Straßen NRW gemeinsam eine alternative Route abseits der Pappellallee prüfen sollen.
Hierfür nennt Kirbisch mehrere Argumente. Für Fußgänger zwischen den östlich der Pappelallee gelegenen Wohngebieten und dem Landschaftspark sei eine Überquerung des geplanten Radschnellweges riskant. Außerdem sei die Allee selbst „eine Flaniermeile mit hoher Aufenthaltsqualität vor allem im Sommer“, merkt Kirbisch an. „Ältere Mitbürger aus den Senioreneinrichtungen bewegen sich dort mit Rollatoren, auch Schüler nutzen diesen Weg.“ Die Pappelallee solle, so die CDU-Politiker, ein Gehweg mit Radnutzung bleiben und nicht als „Fahrradautobahn“ ausgebaut werden.
Bei einem erhöhten regionalen Radverkehr könnte sich um die heutige Bedarfsampel auf der Berghausener Straße der Verkehr noch länger und häufiger stauen als bisher schon. Dies wirke sich auch auf Anwohner des Winkelweges und der Berghausener Straße auf und konterkariere, so Kirbisch „Bemühungen die angestrebte Verbesserung der verkehrlichen Situation in Richrath“.
Bürgermeisterkandidat Dr. Günter Herweg (Grüne) kritisiert den von der CDU-Mehrheitsfraktion angekündigten Antrag, die Pappelallee nicht in den geplanten Radschnellweg nach Düsseldorf einzubeziehen. „Während in Monheim an mehreren Stellen bereits kurze Teilstrecken im Bau sind, stellt die Langenfelder CDU jetzt einen wichtigen Abschnitt auf hiesigem Stadtgebiet in Frage“, meint Herweg.
„Bisher hielt ich das für eine Einzelmeinung des Richrather CDU-Ortsverbandes“, so Herweg, „aber nun macht sich wohl die Ratsfraktion diese Meinung zu eigen.“ Als Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses erinnerte Herweg an einen in diesem Gremium 2017 einstimmig getroffenen Beschluss, den Radschnellweg über die Pappelallee an die Innenstadt anzubinden.
„Als ginge das nicht alles schon viel zu langsam“, so Herweg weiter, „verschiebt die CDU den Radschnellweg damit auf den Sankt-Nimmerleinstag.“ Wenn die häufigere Benutzung der Bedarfsampel von Radlern zur Überquerung der Berghausener Straße schon als Bedrohung des Autoverkehrs gesehen werde, dann meint der Grüne Bürgermeisterkandidat, „Gute Nacht Verkehrswende!“