Langenfelder brauchen Mdikamente LVR: Spendenaufruf für Partnerklinik

Langenfeld/Viersen · Partnerkrankenhaus im ukrainischen Lviv benötigt dringend Medikamente für die Kriegsopfer.

Stefan Tewes, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender  LVR Langenfeld,  unterstützt die Partnerklinik nach Kräften.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(dh) Die medizinische Versorgung der Menschen in der Ukraine verschlechtert sich von Tag zu Tag. „Es fehlt an Medikamenten, Medizinprodukten, intakter Infrastruktur und Personal“, erklärt Jürgen Sawazki, Leiter der Apotheke der LVR-Klinik Viersen. Er beschafft die Medikamente für das Langenfelder LVR-Partnerkrankenhaus im ukrainischen Lviv und sorgt für den ordnungsgemäßen Transport.

Seit mehr als 20 Jahren pflegt die LVR-Klinik Langenfeld einen engen und freundschaftlichen Austausch zur psychiatrischen Partnerklinik Kulparkov in Lviv. Um vor Ort passgenaue und schnelle Hilfe leisten zu können, arbeiten Kollegen aus den LVR-Kliniken, dem Förderverein der LVR-Klinik Langenfeld und dem gesamten Landschaftsverband Rheinland (LVR) Hand in Hand. Besonders gefordert ist dabei die Apotheke der LVR-Klinik Viersen, die sich um die Organisation der Hilfstransporte kümmert.

Bisher wurden vier Hilfstransporte organisiert

„Bisher konnten mit Unterstützung der LVR-Kliniken Viersen, Langenfeld und Bedburg-Hau vier Hilfstransporte mit Medikamenten, medizinischen Hilfsgütern, Lebensmitteln, aber auch Bettwäsche an die Partnerklinik Kulparkov geliefert werden“ sagt Sawazki. Möglich gemacht habe das in erster Linie der Förderverein der LVR-Klinik Langenfeld, der sich laufend um Spendengelder bemühe.

Außerdem pflege der Förderverein und die Langenfelder Klinik persönliche Kontakte zu den Kollegen in der Partnerklinik in Lviv. „So konnten bisher Spenden in Höhe von rund 70 000 Euro gesammelt werden“, so der Apotheker. Der Förderverein, der LVR und er danke allen Spendern für die Hilfe, die den Kriegsopfern zugute kämen. „Ohne die Unterstützung der Spender wäre das alles nicht möglich“, so Sawazki.

Die Viersener Apotheke verpacke gespendete Arzneimittel und Medizinprodukte für den Transport. Zusätzlich „sind wir auch an der Verpflichtung der Spediteure“ beteiligt. „Wir erstellen die Exportpapiere und begleiten die mit den Spenden bepackten Fahrzeuge zum Zoll, bis die Fahrer mit allen Zollpapieren ausgestattet sind und ihren Transport durchführen können“, schildert der Apotheker seine Aufgaben. Zusätzlich beschaffe er mit den Spendengeldern benötigte Medikamente.

Der LVR habe leistungsfähige Strukturen aufgebaut, dank denen „wir alle notwendigen Schritte für unsere Hilfstransporte kompetent abdecken können. Dazu gehören zum Beispiel ein professioneller Einkauf, sehr gute Beschaffungsbedingungen und kostengünstige Einkaufspreise“, beton Sawazki. „Die Spendengelder kommen zu 100 Prozent der Partnerklinik zu Gute. Kein Cent muss für Verwaltungskosten ausgegeben werden. Außerdem kennen wir die Menschen vor Ort persönlich. Der Ärztliche Direktor der Klinik in Lviv meldet uns die aktuellen Bedarfe und danach stellen wir unsere Hilfslieferungen zusammen. Es ist selbstverständlich, dass uns der Erhalt jeder Hilfslieferung bestätigt wird. Daher wissen wir, dass alle bisher gespendeten Produkte intakt und vollständig ankommen sind. Das alles zusammen ist ein Alleinstellungsmerkmal der LVR-Hilfslieferungen.“ Doch angesichts des hohen Bedarfes fehle es an Geld. „Wir als LVR bemühen uns deswegen auch um Förderung von staatlicher Stelle.“

Spendenbereitschaft nimmt
mit der Zeit weiter ab

Bis die Genehmigung dafür vorliege, könne aber noch einige Zeit vergehen. „Zeit, die die Menschen in der Ukraine nicht haben“, betont der LVR Apotheker. „Daher sind wir aktuell allein auf Spenden vom Förderverein der LVR-Klinik Langenfeld angewiesen.“ Die Spendenbereitschaft nehme mit der Zeit ab und „uns ist bewusst, dass die Menschen auch hierzulande Sorgen haben und die Auswirkungen des Krieges ganz persönlich spüren.“ Dennoch bittet er die Menschen auch an die zu denken, die dringend auf Medikamente warten, um Verletzungen kurieren zu können. Ihn motiviere Tag für Tag „die hohe Einsatzbereitschaft meiner Kollegen in der Ukraine“, die dort täglich um das Leben der Opfer des russischen Angriffskrieges kämpfen.

(dih)