Pflanzentauschbörse: Kostenlose Tipps aus der Natur
Die Naturschutzverbände veranstalteten am Samstag eine Pflanzentauschbörse — ein guter Rat und Pflanzanleitungen inklusive.
Langenfeld. Es wurde getauscht, informiert, vor allem aber verschenkt auf der Pflanzentauschbörse, zu der die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Langenfeld am Samstagnachmittag auf den Vorplatz der Volkshochschule eingeladen hatte.
„Jetzt weiß ich, wie die Quitten auch noch auf andere Art eingekocht werden. Ich kannte es nur mit Nelken“, freute sich Ayfer Celik. In der einen Hand trug sie eine Tüte mit den Früchten, in der anderen einen kleinen Zitronenbaum. „Den wollte ich schon immer haben, wusste aber nicht, wie ich ihn pflegen muss.“
Ingrid Schoebel freute sich, dass die Kiste mit den dicken, lecker duftenden Quitten, die sie in ihrem Garten geerntet hatte, inzwischen nur noch halb voll war. „Quitten, das ist so eine Frucht, die nicht mehr der EU-Norm entspricht, weil sie mal klein und mal größer ausfällt. Aber sie ist reicher an Vitamin C als viele andere Früchte“, erzählte sie. Sie selbst kocht Marmelade und Kompott daraus, aber auch Gelee würde gut schmecken.
Für ihre Himbeer-Zweige interessiert sich allerdings an diesem Samstag niemand. „Dann nehme ich sie wohl wieder mit nach Hause und setze sie in meinen Garten“, überlegte sie. Schon viele Jahre ist sie bei der Pflanzentauschbörse dabei: „Irgendwie finde ich, dass das zu Langenfeld gehört.“
Auch auf den Tischen der anderen Aussteller standen noch zahlreiche Pflanzen. „Manchmal haben wir aufgebaut und schon eine halbe Stunde später waren die Pflanzen weg. Heute ist wohl das Wetter zu schön und die Leute sind lieber im Garten“, vermutete Siegfried Stangel. Er hat vor allem solche Blumen mitgebracht, die auf der „Roten Liste“ stehen.
Zum Beispiel die Trollblume, auf deren Stil eine kleine gelbe Kugel sitzt. „Sie wächst gerne in Feuchtgebieten. Sie können sie in die Nähe des Teiches pflanzen, sie blüht im Mai. Und wenn Sie sie anschließend runter schneiden, blüht sie im Herbst noch einmal“, beriet er eine „Kundin“, die gleich noch ein Wolfsmilchgewächs mit einpacken durfte.
Ob es um den „Speierling“ geht, der ganz langsam wächst und das härteste Holz in Europa hat, oder die Eibe, die giftig ist, deren Beeren — bis auf die Kerne — aber essbar sind — Siegfried Stangel kennt sich aus mit der Natur.
Bisher hat diese Börse sowohl im Herbst als auch im Frühjahr stattgefunden. Jetzt wird überlegt, ob man sie zukünftig vielleicht nur noch im Mai veranstalten soll.