Plan gegen Verkehrslärm
Weniger Geschwindigkeit oder Kreisverkehre würden die Straßen leiser machen.
Langenfeld. Wer von Hellerhof kommend über die Düsseldorfer Straße Richtung Innenstadt fährt, passiert mehrere Geschwindigkeitszonen: 50-70-50-60 km/h bis zur Theodor-Heuss-Straße. Der Wechsel der Geschwindigkeiten sowie die Höhe (bis 70 km/h) verursachen Lärm, der laut Aktionsplan vermieden werden könnte.
Alexander Reimann vom Büro Argus hat den Lärmaktionsplan für die Stadt Langenfeld erstellt und mit realistischen Vorschlägen zur Lärmminderung versehen. „Vieles muss mit den Behörden auf Landes- und Bundesebene abgestimmt werden“, sagt Reimann den Politikern von Verkehrs- und Planungsausschuss zu dem von der EU vorgeschriebenen Plan. An insgesamt 28 Stellen im Langenfelder Stadtgebiet ist es zu laut. Autobahnen und Landstraßen, aber auch Stadtstraßen weisen deutliche Überschreitungen des gesundheitsverträglichen Lärmpegels auf.
Die meisten Straßen, die in Langenfeld Lärm verursachen, liegen nicht in der Zuständigkeit der Kommune. Wollen Städte den Lärmpegel senken, müssen sie in Verhandlungen mit Bund und Land treten und diese dazu bewegen, Geld in die Hand zu nehmen. Vor diesem Hintergrund hat Reimann strategische Ziele entwickelt, die mit vergleichsweise geringem Aufwand umzusetzen sind.
Dazu gehört vor allem die Senkung der Geschwindigkeit in der Nacht — auf Stadtstraßen von 50 auf 30 km/h. Drei Dezibel weniger würden das Lärmempfinden um die Hälfte senken. Neue Straßenbeläge senken ebenfalls den Lärmpegel. Bei einer Sanierung könnte sofort „Flüsterasphalt“ eingesetzt werden. Auch der Bau von Kreisverkehren könne zur Lärmminderung beitragen, weil durch sie der Verkehrsfluss ruhiger wird. Dadurch könnte der Lärm um 30 Prozent reduziert werden.
Die Kostenschätzungen für die unterschiedlichen Maßnahmen liegen zwischen 48 500 und 26,5 Millionen Euro. Die Politiker zeigten sich angesichts der Fülle an Informationen erst einmal erschlagen. Auf Anregung von Georg Löhr (CDU) beschlossen die beiden Gremien, dass eine umfassende Bürgerinformation in der Stadthalle geplant werden solle. „Man muss das Feedback der Bevölkerung bekommen“, sagte Löhr. Eine Offenlegung des Gutachtens allein reiche nicht aus.