Prunksitzung: Mit Witz, Musik und Orden
Der RKV und die Prinzengarde feierten ausgelassen in der Richrather Schützenhalle.
Langenfeld. Die närrische Bevölkerung Langenfelds hatte am Freitagabend ein Ziel: die Richrather Schützenhalle. Denn dort fand die gemeinsame Prunksitzung des Richrather Karnevalsvereins Schwarz-Weiß (RKV) und der Prinzengarde statt.
Gleich zu Beginn sorgten die Band Swingin Funfares für ausgelassene Stimmung. Die in Barock-Mäntel gewandeten Sänger und Musiker brachten mit bekannten Karnevalsschlagern die Halle in Schwung.
Stimmungsvoll weiter ging es mit den Dellbröcker Boore Schäuzer-Ballett und ausgefallenen Tanzeinlagen. Sie brachten gar ein Zebra, von zwei tanzenden Herren dargestellt und natürlich auch mit Schnäuzer, auf die Bühne. Tänzer Dieter Theißen machte als Frau verkleidet mit, Hebefiguren blieben aber aus. Die gab es dann etwas später von der Tanzgarde Kölsch Hännes’chen. Unter dem Motto „Mer losse de Puppe danze“ stellte die gemischte Gruppe kölsche Originale aus verschiedenen Situationen und Epochen vor. In ihren Tänzen erzählte die Garde Geschichten zwischen Iserath und Alter Markt.
Aber nicht nur Tanz wurde geboten: Wie auch im vergangenen Jahr wurde eine der Büttenreden von Jürgen B. (Beckers) Hausmann gehalten.
Hauptthema seines Vortrages war wie immer seine Frau und die Ehe. „Sie liebt mich nicht mehr“, beklagte er sich vor dem Publikum. „Früher sagte sie zu mir: ,Du hast die schönsten Zähne der Welt, küss mich.’ Jetzt heißt es nur noch: ,Du hast die schönsten Zähne der Welt, warum ziehst Du sie denn nicht an?’“, plauderte er humoristisch aus dem Nähkästchen.
Aber auch die Marotten der Rheinländer wurden nicht ausgelassen: „Im Rheinland ist das J der wichtigste Buchstabe. Alles beginnt mit J: Jullasch, Jrünkohl, jute Butter . . .“. Das Publikum war kaum zu halten.
Doch natürlich ging es bei der Sitzung nicht nur um Musik und Witze. Der RKV verlieh seine seltenen Orden, von denen pro Jahr höchstens fünf überreicht werden. In diesem Jahr konnte sich Simone Dalhaus, die Ehefrau des Sitzungspräsidenten Oliver Dalhaus, über die große Ehre freuen.
Ordensverleiher Wilfried Wolter setzte sogleich all seine Hoffnung in den Nachwuchs der Schwangeren: „Die Zukunft des RKV ist in guten Händen“. Die übrigen Ehrenorden des RKV gingen an Gisela Müller, Alois Waldner, Stefan Pollmanns und den Karnevalsprinzen Heinrich.
Letzterer war zusammen mit Prinzessin Brigitte und großem Gefolge in die Festhalle eingezogen. Prinz Heinrich I. erklärte den Zuhörern mit seiner witzigen Art, wie jemand zum Karnevalisten wird. „Die erste Uniform gibt es in Form eines Strampelanzugs, dann den ersten Orden von der Hebamme und dann dürfen die Eltern das Kind bützen“, so die närrische Majestät.
Zum Ende hin begeisterten Wicky Junggeburth und die zwei Schlawiner die Zuschauer mit Witz und Musik, den Abschluss machte das Traditionscorps Jan von Werth.