Rabaue bringen Saal zum Schunkeln

Prinzengarde und RKV hatten zur Prunksitzung in die Schützehalle geladen.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Einer freute sich am Freitagabend bei der Punksitzung von RKV (Richrather Karnevalsverein) und Prinzengarde ganz besonders: Rudi Paas (91). Er bekam den RKV-Ehrenorden in Gold, der zuvor nur einmal vergeben wurde: an Wilfried Wolter, der 18 Jahre lang Vorsitzender des Vereins war und nun Ehrenvorsitzender ist. Jetzt Rudi Paas. Er begleitet den RKV seit seiner Gründung 1977.

Mit Rudi Paas freuten sich 550 weitere jecke Menschen im Saal, die zur flotten Gemeinschaftsitzung der beiden Vereine nach Richrath gekommen waren. Es brauchte nicht lange, bis sich die Besucher mitreißen ließen von Musik, Tanz und Büttenreden. „Wir Jecken hier in Langenfeld feiern wie es uns gefällt“, lautete nicht nur die Zeile eines lokalen Karnevalsliedes, sie wurde am Abend der Prunksitzung auch Realität.

Viel Appetitliches gab es auf der neu hergerichteten Bühne zu sehen, besonders beim Besuch des Prinzenpaares Klaus IV. und Elke I., die selbst gerne zum Mikro greifen und ein paar Liedchen schmettern. Sie wurden begleitet von einem beeindruckenden Gefolge samt hübscher, temperamentvoller Tanzmariechen und ansehnlichen Tanzoffizieren. Die wendigen Männer der Prinzen- und der Kutschergarde, der Altstadtfunken und der Postalia, das 1. Langenfelder Showfanfarenkorps, die KG Spieß-Ratzen und die Traditionspaare belebten den Abend.

Zum ersten Mal stand „Die Erdnuss“ Stefan van den Eertwegh auf der Richrather Bühne. Waren seine Witze auch nicht die allerneuesten, so verstand er es, sie so mitreißend zu erzählen und zu spielen, dass es ein Vergnügen war, dem clownesken Auftritt des Mannes im roten Frack und großkarierter Hose zuzusehen und zuzuhören.

Durchs Programm führte der gut gelaunte Sitzungspräsident Oliver Dahlhaus. Für viele war die Karnevalsband „Die Rabaue“ der Höhepunkt des Abends. Mit ihren Hits brachten sie den Saal zum Schunkeln und Singen.

Seit zehn Jahren laden Prinzengrade und RKV zur gemeinsamen Sitzung ein, um die Kosten im Griff zu halten, wie RKV-Vorsitzender Heinz Wermeling sagt. „Jetzt teilen wir uns die Verluste, aber auch die Gewinne.“ Bei der Programmgestaltung achten die Organisatoren auf eine gute Mischung von Büttenreden und Musik. Während Damen- und Herrensitzung immer ausgebucht sind, müssen die Vereine bei der Prunksitzung mit einigen Top-Acts locken. Am Freitag war das Konzept aufgegangen. „Wir haben die Karten sogar tischweise verkauft, selbst an Gäste aus den Nachbarstädten“, sagt Wermeling zufrieden. Für den guten Ton sorgte übrigens ein vielköpfiges, junges Team, das am Mischpult saß.