Radfahren mit Hindernissen
Die Analyse des Fahrradkonzeptes macht deutlich, dass es in der Stadt weiterhin Probleme gibt. Vor allem an den Hauptverkehrsstraßen lauern Gefahren.
Langenfeld. Infrastruktur, Sicherheit, Qualität und Service — das sind die wesentlichen Bereiche, in denen das neue Radverkehrskonzept zu Verbesserungen für den Langenfelder Radverkehr führen soll. Im Rahmen des integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes hatte die Stadt 2011 beschlossen, verschiedene Maßnahmen durchzuführen, die das Radeln noch attraktiver machen soll.
Nach dem ersten Fahrradcafé im Juni 2012, bei dem Radfahrer ihre Erfahrungen auf Langenfelds Straßen einbringen konnten, wurde das Dortmunder Planungsbüro „Planersocietät“ damit beauftragt, die Schwachstellen zu prüfen und ein Konzept für die Stadt zu erarbeiten.
Beim zweiten Fahrradcafé wurden die Ergebnisse der Analyse sowie erste Lösungsvorschläge vorgestellt. Etwa 50 Teilnehmer kamen, um weiter auf Probleme aufmerksam zu machen und um ihre Bedürfnisse kund zu tun. Vor allem das zügige Radfahren ist laut Gernot Steinberg vom Dortmunder Planungsbüro in Langenfeld schwierig.
An Hauptverkehrsstraßen müssten sich Radfahrer oft Wege mit Fußgängern oder Autos teilen, was ein hohes Konfliktpotenzial mit sich bringt. Auch die Möglichkeiten, schnell in die Innenstadt zu radeln, wurden als relativ schlecht bewertet — das Benutzen zahlreicher Über- und Unterführungen wäre nicht selten mit Umwegen verbunden.
Was das Abstellen von Fahrrädern anbetrifft, da wurde die Situation als relativ entspannt eingeschätzt. Allerdings bestehe rund um den Markplatz Handlungsbedarf. Schwerpunkt der Diskussion war das Radfahren auf der B8, der Berghausener Straße, dem Winkelsweg, der Hildener Straße, der Schneiderstraße und der Haus Gravener Straße.
Dort gehen die Meinungen der Bürger auseinander, wie das künftige Radverkehrskonzept aussehen soll. „Wir müssen an alle denken. Radfahrer, die schnell voran kommen wollen, möchten lieber auf der Straße fahren und wünschen sich gestrichelte Fahrbahnmarkierungen. Gemütliche Fahrer plädieren hingegen für separate Radwege“, sagt Wolfgang Honskamp, Leiter des Referats für Umwelt, Verkehr und Tiefbau.
„Dort aber, wo es ein hohes LKW-Aufkommen, wie zum Beispiel auf der Schneiderstraße, gibt, ist es besser, den Radverkehr von der Straße zu nehmen“, fügt er hinzu. „Die Sicherheit und der Komfort stehen auf jeden Fall im Vordergrund“.
Was die Radwegenutzungspflicht anbetrifft, da sieht Honskamp vor allem Aufklärungsbedarf. „Ziel ist es, einheitliche Radwege zu schaffen. Vielen ist beispielsweise nicht klar, dass sowohl die rot und die grau gekennzeichneten Flächen von Radfahrern befahren werden dürften, für Fußgänger aber nur die grauen Flächen vorgesehen sind“, sagt Honskamp.
So wäre es sinnvoll, die Verkehrsregeln bekannter zu machen und die Verkehrsschilder besser zu erklären — und zum Beispiel ein Faltblatt mit Hinweisen zu erarbeiten. Neben all dem, was künftig noch verbessert werden sollte, wurden aber auch immer wieder die bereits durchgeführten Maßnahmen betont, die Langenfeld bereits jetzt schon zu einer fahrradfreundlichen Stadt machen.