U3: Eltern sind verunsichert
In diesen Tagen verschicken die Kitas Bestätigungen für Anmeldungen. Doch durch ein recht kompliziertes Verfahren bleiben viele Familien zunächst einmal im Ungewissen.
Monheim. „Wir hängen in der Luft. Die Zukunft kann nicht wirklich geplant werden.“ Das sagt Nele Cent-Roppel. Die zweifache Mutter hatte das zweijährige Töchterchen Luisa schon vor langer Zeit gleich in mehreren Kindertagesstätten angemeldet. „Vier Kitas waren es insgesamt. Ich dachte, das reicht. Bei der ersten Anmeldung war Luisa gerade einmal drei Monate alt. Jetzt sind die Anmeldebestätigungen rausgegangen. Aber wir gehen leer aus.“
Ähnlich geht es Bianca Müller. Ihr Sohn Daniel ist ebenfalls zwei Jahre alt. „Er ist vor mehr als einem Jahr angemeldet worden“, sagt sie. Man sei in drei Kitas gewesen. „Doch damals schon hat man uns gesagt, dass es nicht so gut aussieht. Und tatsächlich haben wir jetzt keine Bestätigung bekommen“, sagt Bianca Müller. Was beide Mütter irritiert: Während sie nicht berücksichtigt werden, haben Bekannte aus der gemeinsamen Krabbelgruppe gleich mehrere Zusagen erhalten. „Und warum gibt es in Monheim bei den Anmeldungen nicht eine Art Prioritätenliste, wie in anderen Städten“, fragen sie.
„Ich gebe zu, dass es übersichtlicher laufen könnte. Aber im nächsten Jahr wollen wir ein neues Programm installieren. Dann können die Kitas untereinander sehen, wo es mehrfache Anmeldungen gibt“, sagt Annette Berg, Leiterin des Jugendamtes.
Denn genau das ist die Krux: Bis spätestens nächste Woche Freitag müssen Eltern bestätigt haben, ob sie den angebotenen Kita-Platz annehmen. Danach werden bisher nicht benachrichtigte Eltern berücksichtigt. Grundsätzlich haben Alleinerziehende oder sozial schwache Familien bei der Vergabe einen Vorteil.
Aber gilt das auch für alle? Zumal es ab dem Sommer den Rechtsanspruch ab einem Jahr gibt. Die Zahl der Kinder zwischen drei und sechs Jahren wird dann laut Annette Berg ab August von 1080 auf 1137 in den Kitas steigen. „Wie hoch dann der Bedarf unter drei Jahren sein wird, wissen wir noch nicht. Derzeit bieten wir 199 Plätze an. Bis Ende des Jahres werden es 253 sein. Hinzu kommen 89 Angebote in der Tagespflege“, sagt die Jugendamtsleiterin. Man liege in der Abdeckung dann knapp über der empfohlenen Quote des Landes.
„Wer keinen Platz bekommt, der soll sich unbedingt an uns wenden. Wir werden sicher helfen“, betont Berg. Denn vor allem bei den Tagesmüttern/-vätern gebe es noch Puffer, könne man bei Bedarf nachlegen.
Rechtlich ist die Stadt laut Jugendamt dabei auf der sicheren Seite: „Das ist eindeutig geregelt. Die Tagespflege gilt als gleichwertig“, sagt Berg. In Einzelfällen werde aber Rücksicht auf die persönliche Situation genommen.