Großer Einsatz fürs Ehrenamt
Die Stadt hat die Ergebnisse ihrer Umfrage präsentiert. Rund 600 Fragebögen wurden insgesamt ausgewertet. Die älteste Freiwillige ist bereits 93 Jahre alt.
Langenfeld. Der Jugendleiter im Sportverein, der Kassenwart in einem Chor, die Bedienung in einem Seniorencafé der Arbeiterwohlfahrt — sie alle erfüllen ihre Aufgabe ehrenamtlich. Es gibt ungezählte Möglichkeiten, sich in eine Gemeinschaft einzubringen, ohne nach Bezahlung zu fragen. In Langenfeld sind es vor allem Menschen ab 30 Jahren bis ins hohe Alter. Den „Altersrekord“ hält eine 93-Jährige, die sich noch immer für andere Leute einsetzt.
Das kam bei einer Befragung zutage, die die Stadt im Juni vergangenen Jahres durchführte. 26 000 Haushalte wurden angeschrieben, um die Aktivitäten und Wünsche von Ehrenamtlichen zu ermitteln. „600 Fragebögen sind zurückgekommen, eine gute Resonanz. Ich bin richtig beglückt über die Antworten, die wir erhalten haben“, sagte Erste Beigeordnete Marion Prell, als sie am Mittwoch die Ergebnisse der Befragung vorstellte.
Die Stadt ihrerseits hat seit Jahren zu dem erfreulichen Ergebnis beigetragen. Dazu diente der Demografie-Kongress im Juni 2011 ebenso wie der Ratsbeschluss nur vier Monate später mit dem Auftrag, dass sich die Verwaltung mit der Ehrenamtlichkeit beschäftigt.
Bereits seit 2006 ist eine Freiwilligen-Agentur mit drei Hauptamtlichen der Verwaltung und vier ehrenamtlichen Damen tätig, und der 2008 eingerichtete Gesellschaftsfonds hat inzwischen 520 000 Euro an Sport-, Kultur- und Sozialvereine zur Unterstützung deren ehrenamtlicher Tätigkeit ausgeschüttet.
Aus der Beantwortung der Fragebögen ging hervor, dass bei 70 Prozent der Ehrenamtlichen kein Zusammenhang zwischen Beruf und ihrer freiwilligen Tätigkeit besteht. 82 Prozent von ihnen bekommen keine finanzielle Entschädigung. Sehr viel größerer Wert wird auf eine Fort- und Weiterbildung und eine jährliche Würdigung gelegt. 90 Prozent sehen das Ehrenamt als eine Bereicherung ihres eigenen Lebens an.
Die Hälfte der Befragten erklärte, „ich würde gern noch mehr machen, aber leider fehlt mir die Zeit dazu.“ Das ist verständlich, da etwa 50 Prozent der Ehrenamtlichen noch berufstätig sind. Von den 85 angeschriebenen Trägern antworteten 51, überwiegend aus dem kulturellen Bereich.
Mehr als die Hälfte ehrt regelmäßig ihre freiwilligen Helfer und erfüllt damit deren Wunsch nach Anerkennung. Immerhin beträgt der durchschnittliche Zeitaufwand sieben Wochenstunden, 41 Prozent üben ihr Ehrenamt mehrmals in der Woche aus.
„Besonders erfreulich ist, dass das Ehrenamt in Langenfeld durch alle Generationen geht und sich die Helfer lange an einen Träger binden“, zog Marion Prell ein erfreuliches Fazit.