Ralf Erkeling in der Aula am Berliner Ring - Wie im alten „Spielmann“
Der charismatische Kultrocker Ralf Erkeling ließ sich in der Aula feiern.
Monheim. Es war ein Wiedersehen der besonderen Art. Der Auftritt des Monheimer Kultrockers Eargy lockte am Samstagabend knapp 300 Menschen in die Aula am Berliner Ring. Alle waren sie da, die vor rund 20 Jahren bei Eargys Anfängen im „Spielmann“ auch da waren — und noch viele andere. Der charismatische Sänger tanzte energiegeladen über die Bühne, schmetterte seine rockigen Songs, sang seine gefühlvollen Balladen, immer begleitet von seiner hochkarätigen Band.
Für drei Songs hatte sich Eargy die Unterstützung von neun Streichern des Otto-Hahn-Schulorchesters geholt. „Supergeil! Da hätten wir nie mit gerechnet, dass so viele von Euch kommen“, rief Eargy, dessen bürgerlicher Name eigentlich Ralf Erkeling ist, seinem Publikum zu und bekam als Antwort Sprechchöre, die seinen Namen brüllten: „Eargy! Eargy!“
Rückblick: Wie es zu dem Auftritt kam, auf den sich viele Monheimer schon lange gefreut hatten, kann Michael Nagy erzählen. Als Stammgast der Kultkneipe „Spielmann“ zu Jugendzeiten des Monheimer Architekten und zu Hochzeiten der Altstadt kennt er Eargy gut.
„Irgendwann saßen wir bei einem Bierchen zusammen und da sagte er zu mir: „Ein Traum von mir ist es, noch einmal in Monheim aufzutreten. Dann aber mal in der Aula!“, erzählte Nagy. „Da habe ich ein paar Leute gefragt und es hat geklappt.“ Nagy, der sich im Förderverein des Gymnasiums engagiert, hatte schnell die Aula gebucht und Oliver Drechsel, Leiter des Schulorchester mit ins Boot geholt, der dann mit einigen seiner Streicher auf der Bühne stand und Eargy bei drei Balladen begleitete.
Am Samstagabend schwelgten die Monheimer in Nostalgie. „Damals im Spielmann“ waren die Worte mit denen die Sätze an diesem Abend begannen. Holger Birkhahn war aber nicht nur wegen Eargy gekommen, sondern auch wegen der achtköpfigen Band des Monheimer Kultsängers. „Mit dem Gitarristen spiele ich auch in einer Band zusammen. Der macht echt eine gute Figur da auf der Bühne“, sagte der 52-Jährige.
Auch der Sänger entdeckte immer wieder bekannte Gesichter im Publikum und rief ihnen zu. Dass der 50-Jährige begeisterter Udo Lindenberg Fan ist, hört man seiner Musik an. Er spielt alle Titel von seinem Album „Vegas“, welches vor rund zehn Jahren in einer Auflage von 500 Exemplaren auf den Markt kam und längst vergriffen ist.
Doch Eargy ließ sich nicht alleine feiern von seinen Fans. Immer wieder trat er zur Seite und ließ seinen Musikern Raum für beeindruckende Soli. Gitarrist Thorsten Schmitz, Schlagzeuger Andr Schorn, Bassist Jürgen von Kulessa und Keyboarder Klaus Damschen musizierten schon vor 20 Jahren mit Eargy.
Unterstützt wurden die Stammmusiker von den Backroundsängerinnen Franzi Halfter und Laura Kaminski und dem Keyboarder Tobi Olbertz sowie Kiro Topalis, der für Percussion zuständig war. Auch die Streicher des OHG-Ensembles trugen zur Heimatkult-Atmosphäre bei. Es war ein Konzert von Monheimern für Monheimer. Weitere Auftritte sind jetzt allerdings erst mal nicht geplant.