Rathaus-Praktikum: Jugendliche lernen Stadtpolitik kennen

Bis zu 60 Langenfelder zwischen 14 und 21 Jahren können teilnehmen.

Langenfeld. Junge Langenfelder sollen stärker für das interessiert werden, was sich im Rathaus tut. Am 16. April starten deshalb kommunalpolitische Praktika (Kopra), für das sich 14 bis 21 Jahre alte Langenfelder noch bis zum Donnerstag nächster Woche schriftlich bewerben können.

„Jugendliche können praxisnah und lebendig Einsicht in demokratische Entscheidungsfindungen der Jugendlichen Kommunalpolitik gewinnen und einen Einblick in Verwaltungsabläufe erhalten“, sagt Ingrid Graser, die in der Stadtverwaltung für stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Stadtpolitik zuständig ist und das Kopra konzipiert hat. 20 bis 60 junge Leute sollen laut Graser bis zum 7. Juli „in insgesamt sechs mehrstündigen Modulen“ Mechanismen kennenlernen, die zu Ratsbeschlüssen führen. Das Kopra ist gratis und dauert insgesamt 22 Stunden, sagt Rathaussprecher Andreas Voss. „Die Teilnahme ist offen für alle 14- bis 21-Jährigen.“

Zum Auftakt am 16. April ist nach Grasers Angaben ein zweistündiges „Political Speed-Interview“ genanntes schnelles Frage- und Antwortspiel vorgesehen. Dabei sollen die jungen Leute Politiker verschiedener Parteien löchern und sich danach für eine Fraktion als Praktikumsstation entscheiden. Bei einer Rathaus-Rallye am 23. April lernen die Kopra-Teilnehmer laut Voss von 8 bis 14 Uhr Grundlagen der Kommunalpolitik kennen. Externe Fachleute erläutern etwa die Aufgaben von Bürgermeister und Ratsmitgliedern. „Schüler werden hierfür vom Unterricht befreit.“

Ingrid Graser, Ansprechpartnerin für Kinder- und Jugendbeteiligung im Langenfelder Rathaus

Zwischen dem 30. April und dem 4. Juni nehmen die jungen Leute an einer Fraktionssitzung der von ihnen ausgesuchten Partei teil. Zwischen dem 5. und 26. Juni sitzen sie auf den Zuschauerplätzen des Jugendhilfe- oder eines anderen Fachausschusses, in dem Politiker verschiedener Parteien miteinander debattieren. „Krönender Abschluss“ des Kopra wird nach Grasers Worten „ein Planspiel sein, bei dem die jungen Leute selber in die Rolle von Kommunalpolitikern schlüpfen, Themenvorschläge einreichen, diskutieren und abstimmen.“ Im Bürgersaal des Rathauses werde eine Sitzung nachgestellt, in der eine jugendpolitische Streitfrage diskutiert wird. „Vorab werden Rollen und Aufgaben für das Planspiel verteilt.“ Am Ende des Praktikums bekommen alle Teilnehmer ein Zertifikat.

Bei der Vorstellung im Jugendhilfe-Ausschuss hatten Politiker aller Parteien im Dezember das von Graser vorgestellte Kopra-Konzept gelobt. Es sei gut, meinten Sebastian Köpp (CDU) und Elke Hirsch-Biermann (Grüne), dass die Altersspanne weiter gefasst sei als beim jahrelang angebotenen, doch mangels Interesse eingestellten „politischen Geburtstag für 18-Jährige“.