Rheinbogen: Mehrheit sicher

Peto, SPD und Grüne haben sich auf eine abgespeckte Version geeinigt. Die FDP signalisiert ebenfalls ihre Zustimmung für die neuen Pläne.

Monheim. Monheims CDU-Chef Markus Gronauer hat zurzeit wenig Grund zur Freude: Tim Brühland wird bekanntlich als Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat die Segel streichen. Wird im Rat Gronauer das Amt übernehmen, ist ein neuer Kandidat als Stadtoberhaupt noch überhaupt nicht in Sicht.

Aber nach der Klausurtagung der Union vom Wochenende gibt sich der CDU-Chef kämpferisch: „Da gibt es eine neue Vorlage in Sachen Rheinbogen. Da machen wir nicht mit und werden die Nähe zur SPD suchen“, sagt Gronauer und wendet sich ab von ehemals gemeinsamen Interessen mit der Peto.

Es geht darum, das Deichvorland links und rechts der Allee Am Werth gegenüber der Altstadt umzugestalten. Und die Vorlage, die nun von der Verwaltung nächsten Mittwoch der Politik vorgelegt wird, sieht zwar immer noch Spielbereiche vor, doch vor allem ehemals vorgesehene Hügel und ein See sind nicht mehr eingeplant.„Für Gronauer ist das nur noch „sinnloses Geldbegraben“. Damit stehen er und seine CDU allerdings ziemlich allein im politischen Raum.

Denn tatsächlich haben sich Peto, SPD und Grüne auf einen Kompromiss verständigt. Und ein wichtiger Bestandteil der Einigung sind besagte Hügel. Es wird keine großen Erdverschiebungen mehr geben.

Und in Richtung Süden (Blee) sind nur entlang der Allee Spielbereiche und Liegemöglichkeiten vorgesehen. Auch den Jägern kommen die neuen Pläne entgegen. Denn in Richtung Vogelort soll ein kleines Feuchtbiotop angelegt werden, dass zum Beispiel Fasanen im Sommer als Trinkquelle dient.

„Die Einstellung von Herrn Gronauer erschließt sich mir nicht. Zumal in der vergangenen Woche noch Gerd Lohmann, von der CDU geschickt, bei einem Gespräch die neuen Pläne für gut befunden hatte“, wundert sich Bürgermeister Daniel Zimmermann. Er ist froh, dass es nun eine breite Mehrheit für das Projekt gibt und betont: „In dem Zusammenhang wird auch der Rheinspielplatz enorm aufgewertet.“

Start ist 2013. Nach wie vor soll der Eingangsbereich um etwa 15 Meter nach Norden verlegt werden und eine Achse mit dem Übergang zur Altstadt bilden. Neben dem Gokart-Verleih wird es ein WC geben.

415 000 Euro sind für die Gesamtmaßnahme vorgesehen, 315 000 Euro davon vom Land. Auch der Abenteuerspielplatz wird eine endgültige Bleibe zwischen Rheinspielplatz und Schützenheim erhalten.

„Alle Dinge, die den Charakter des Rheinbogens verändert hätten, sind vom Tisch. Damit können wir als SPD nun bestens leben“, sagt Fraktionschefin Ursula Schlößer. Und auch Manfred Poell, Planungsexperte der Grünen, freut sich über diesen „guten Kompromiss“.

Peto, SPD und Grüne können im Ausschuss auf eine weitere Rückendeckung hoffen: Auch die FDP findet das neue Konzept gut. „Das können wir auf jeden Fall mittragen“, sagt Fraktionschefin Marion Prondzinsky. Damit gibt es eine satte Mehrheit.