Schauplatz/Langenfeld: Tickets gibt's nur noch im Internet

Eintrittskarten für Kabarett, Comedy, Konzert und Musical in Langenfeld gibt es jetzt zum Selbstausdrucken übers Internet.

Langenfeld. "Warum gibt es bei den Veranstaltungen im Schauplatz so gut wie nie Platzkarten? Dann würde es dort nicht immer so ein Gerangel geben." Mit ihrem im Sommer bei der Diskussion über die Kulturstadt Langenfeld geäußerten Verbesserungsvorschlag hat Unternehmerin und Kunstfreundin Marion Glagau den Nerv der Verantwortlichen beim städtischen Kulturbetrieb getroffen.

Ab sofort gibt es unter www.schauplatz.de im Internet nicht nur alle Informationen zum Programm, sondern es können für viele Gastspiele die Karten für die selbst ausgesuchten Plätze gekauft und bequem zu Hause ausgedruckt werden. Bezahlt werden die Billets über Kredit- oder EC-Karte. Die selbst ausgedruckten Eintrittskarten weisen einen Barcode auf, der beim Einlass kontrolliert wird.

"Die Vorverkaufsstellen im Schauplatz und im Bürgerbüro des Rathauses bleiben erhalten, wir wollten aber unseren Service erweitern", sagt Georg Huff, künstlerischer Leiter der Schauplatz GmbH. Dementsprechend würden online erworbene Tickets auch zugesandt, falls diese nicht ausgedruckt werden könnten. Gleiches gelte nach der Vorab-Überweisung des Karten-Preises für Besucher ohne Zugang zum weltweiten Datennetz.

Eine vom Publikum geschätzte Dienstleistung wurde allerdings gestrichen: "Die telefonische Reservierung von Karten gibt es nicht mehr", sagt Huff. Unter 02173/794926 gibt es jetzt nur noch Informationen zum Spielplan und dem Buchungsstand. Das hat einen wirtschaftliche Grund: Zu oft sei der Schauplatz auf bis zu 20Prozent der telefonisch vorbestellten Karten sitzen geblieben, weil diese nicht abgeholt worden seien.

"Das ist besonders ärgerlich, weil wir viele Anfragen zum Beispiel für Gastspiele der Kabarett-Größen Konrad Beikircher und Volker Pispers enttäuschen mussten, weil diese zwei bis drei Wochen vor dem jeweiligen Termin theoretisch ausverkauft waren", erklärt Georg Huff.

Auch die schwarzen Schafe unter den Reservierungen auf eine Liste zu setzen, habe sich als wenig erfolgreich erwiesen. "Die schicken dann andere mit immer neuen Namen vor", meint der Geschäftsführer. Das Risiko des finanziellen Ausfalls könne weder dem Schauplatz noch dem Künstler zugemutet werden.

Auch künftig können im Internet keine Karten für Kino-Besuche im Rex oder Schaustall erworben werden. "Das gibt der Karten-Preis einfach nicht her", sagt Huff. Denn zu beachten ist: Die Preisstruktur hat sich 2009 verändert. Nur im Vorverkauf sind die Preise stabil geblieben.

Der Aufschlag beträgt für Selbstabholer fünf Prozent, beim Online-Kauf ist zusätzlich eine Systemgebühr von jeweils 1,50 Euro fällig. Unterm Strich ist das Ticket damit zwei Euro günstiger als an der Abendkasse zu haben. "Schüler, Studenten und Sozialpass-Inhaber kommen übers Internet ebenfalls an ihre ermäßigten Karten. "Sie müssen nur ihre Berechtigungsausweise beim Eintritt vorzeigen", sagt Georg Huff.

Im vergangenen Jahr wurde mit 23.000 Besuchern ein neuer Rekord verbucht. Und auch 2009 läuft gut an: Seit dem System-Start wurden allein über das Internet bereits Karten im Wert von circa 16.000 Euro abgesetzt.