Schüler üben das Arbeitsleben
Die jüngsten und letzten Schüler der Hauptschule absolvieren derzeit eine Projektwoche.
Monheim. Das Schulgelände wirkt gespenstisch. An den meisten Fenstern sind die Rollläden herunter gelassen. Fast entsteht der Eindruck, dass es die Anton-Schwarz-Hauptschule nicht mehr gibt. Doch es gibt sie noch. Drei Jahrgänge werden hier unterrichtet, bevor der endgültige Umzug an den Berliner Ring ansteht. Die derzeit Jüngsten, das sind die Jungen und Mädchen aus der achten Klasse, stecken gerade in einer Projektwoche. „Zusammen in die Zukunft“ so lautet das Motto.
„Der Jahrgang ist der, der in drei Jahren den Schlüssel herum dreht. Sie sind immer die Jüngsten und brauchen besondere Motivation“, sagt Schulsozialarbeiterin Jutta Schäfer-Gerhards. Während der Woche sollen daher Spaß an der Schule und Lust zu Lernen durch verschiedene Workshops wieder entwickelt werden. „Es geht vorrangig um die Berufsorientierung“, sagt Schäfer-Gerhards. Und vor allem um die Fragen: „Wo will ich hin, und was ist mein Ziel?“
Angeleitet von der Jugendberatung beschäftigten sich die Jugendlichen am ersten Tag mit verschiedenen Berufsgruppen. „Gemeinsam schaffen wir den Schulabschluss“ war am Dienstag das Thema im Klassentraining. „Der Klassenzusammenhalt ist enorm wichtig. Die Schüler sollen merken, dass man gemeinsam eine Menge erreichen kann“, sagt Schäfer-Gerhards.
Ab Mittwoch ging es dann in verschiedenen Arbeitsgruppen weiter, die sowohl im kreativen als auch im sportlichen oder technischen Bereich liegen.
Haluk hat sich für die Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeit entschieden. Zusammen mit seinem Kumpel Burak und den anderen aus der Gruppe hat er sich Fragen ausgedacht, die sie ihren Mitschülern dann in kleinen Interviews stellten. Fotos haben die Schüler auch von ihren Interviewpartnern gemacht. Nun geht es im Anschluss darum, die Texte auf dem Rechner zu tippen.
Dem 13-Jährigen macht die Arbeit Spaß, er hat aber einen ganz anderen Berufswunsch: „Ich würde gerne Koch werden.“ Vielleicht wäre er dann in der Catering-Gruppe besser aufgehoben. Dort backen die Schüler Nussecken, Raffaelos und Schokokuchen. „Wir bereiten alles für das Schulfest am Samstag vor“, sagt die 14-jährige Dajana. „Morgen gibt es noch etwas Herzhaftes.“
Draußen auf dem Schulhof sprüht eine Gruppe Graffiti mit David Breddin, der über die Grenzen Monheims für seine Kunst bekannt ist. Im Basti-Bus werden unter Anleitung von Josef Ruppel Tischtennisschläger gefertigt. Sportlich wird es dann im zweiten Teil — beim Judo, Line-Dance oder dem Organisieren eines Fußballturniers. „Wir haben für jeden Schüler etwas dabei“, sagt Schäfer-Gerhards. Morgen wird in der Zeit von 11 bis 14 Uhr ein Schulfest ausgerichtet, bei dem die Ergebnisse der Woche präsentiert werden.