Schuldenberg nicht mehr ganz so hoch
Gewerbesteuernachzahlungen, vor allem von UCB und Bayer, verbessern den Haushalt 2011 um 19,2 Millionen Euro.
Monheim. Gute Nachrichten aus dem Rathaus: Die Stadt erhält erhebliche Nachzahlungen aus der Gewerbesteuer. Damit verbessert sich die aktuelle Haushaltslage um 19,2 Millionen Euro.
„Das hilft uns bei der finanziellen Konsolidierung, weil wir weniger städtisches Eigenkapital verzehren werden“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann am Dienstag. Ursprünglich war Kämmerer Max Herrmann noch von einem Fehlbetrag von 16,3 Millionen Euro für 2011 ausgegangen.
Dennoch ändere sich an der finanziellen Gesamtsituation wenig. „Monheim bleibt weiter Nothaushaltskommune. Die zusätzlichen Erträge aus der Gewerbesteuer führen zu Ergebnisverschlechterungen an anderer Stelle. So wird die Stadt im kommenden Jahr keine Schlüsselzuweisungen vom Land erhalten — geplant waren sechs Millionen Euro. Zudem steigt die Kreisumlage von 20 auf 23 Millionen Euro“, erläuterte Zimmermann.
Der Verwaltungschef zeigte sich dennoch zuversichtlich, 2017 wieder einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen — bisher war das für 2018 geplant. „Unser Haushaltssicherungskonzept erfährt durch die unerwarteten Mehreinnahmen einen erfreulichen Rückenwind. Wir werden die Neuverschuldung der Stadt schneller auf Null bringen können als ursprünglich geplant“, so Zimmermann.
Doch wer zahlt derart viel Gewerbesteuer nach? Aus Gründen des Steuergeheimnisses hält man sich auf Seiten der Stadtverwaltung bedeckt. Doch laut WZ-Informationen ist es vor allem das Unternehmen UCB mit Deutschlandsitz an der Alfred-Nobel-Straße. Und auch der benachbarte Bayer-Konzern muss wohl eine erhebliche Summe nachzahlen.
Das ändert nichts daran, dass Monheim einen riesigen Schuldenberg vor sich herschleppt. Ende 2010 lag der bei 130 Millionen Euro — vor allem durch Steuerausfälle verursacht.