Ohne Trennung haben Passanten das Nachsehen
Ein unauffälliger Blick in Richtung Polizeiwache — und schwups aufs Fahrrad gesprungen und durch die Unterführung geradelt. So machen es viele Monheimer am Ernst-Reuter-Platz in Richtung Rathaus, die den Umweg über den Berliner Ring scheuen.
Obwohl es laut Polizei noch nicht zu Unfällen gekommen ist, gehen die „Raser“ vor allem den Müttern mit Kinderwagen und den Senioren am Rollator schon jetzt ziemlich gegen den Strich. Eine durch Markierung abgegrenzte Radspur wird es nach den Planungen der Stadt nicht geben, Radfahrer und Fußgänger müssen sich den Weg teilen.
Das ist ein Problem: Wenn sich schon jetzt Radfahrer verbotenerweise durch die Passanten schlingern, ist mit Rücksicht der Fahrradfahrer dann erst recht nicht zu rechnen. Das Fahrradsymbol auf dem Straßenschild ist dann ein Freischein für jeden Radler, noch kräftiger in die Pedale zu treten und den Weg für sich zu beanspruchen. Fußgänger — gerade die, die nicht schnell ausweichen können — sind dann die Leidtragenden.
ines.arnold@westdeutsche- zeitung.de