Schulen: Eckpfeiler stehen

Eine Arbeitsgruppe hat ein Konzept für die Sekundarschule entwickelt. Die Realschule hat sich nicht beteiligt. Nun folgen Informationsabende und eine Elternbefragung.

Monheim. Es wird eine Herausforderung für alle Beteiligten. Da sind sich Petra Pesch, Konrektorin der Anton-Schwarz-Hauptschule, und Hagen Bastian, Leiter des Otto-Hahn-Gymnasiums einig. Dennoch soll die Sekundarschule kommen. Und ihr Profil ist anspruchsvoll: Jeder Schüler soll angenommen und individuell gefördert werden. Auch der Weg zum Abitur wird geebnet: durch Kooperation mit dem Otto-Hahn-Gymnasium (OHG).

„Die Schülerzahlen an der Lise-Meitner-Realschule sind in den vergangenen sieben Jahren stark gesunken, an der Anton-Schwarz-Hauptschule so drastisch, dass keine Eingangsklasse mehr gebildet werden konnte“, erläutert Bürgermeister Daniel Zimmermann den Hintergrund. In den Räumen der Realschule soll die Sekundarschule Ersatz schaffen. Um die Zeit bis zur Verabschiedung eines Sekundarschulgesetzes durch den Landtag sinnvoll zu nutzen, hat eine Arbeitsgruppe bereits ein pädagogisches Konzept entwickelt. Nicht an der Arbeitsgruppe beteiligt haben sich Lehrer der Realschule. Sie wehren sich weiterhin gegen eine Auflösung ihrer Schule.

Unabhängig von der Empfehlung der Grundschule soll jeder Schüler, auch mit besonderem Förderbedarf, an der Sekundarschule aufgenommen werden. Es werde keine Unterscheidung nach Leistung in Klassen oder Kursen geben, die individuelle Förderung stehe an erster Stelle. In den Jahrgangstufen 9 und 10 haben Schüler die Wahl zwischen berufsorientierten oder oberstufenorientieren Modulen. Sozialarbeiter sollen das Lehrerkollegium, das neu zusammengestellt wird, unterstützen. „Die Lehrer bewerben sich auf die Stellen. Sie müssen die nötige Motivation mitbringen“, sagt Pesch. Denn: Der Lehrer werde laut Konzept vom „Belehrenden zum Beratenden“.

Da laut NRW-Schulkonsens, der vor den Ferien gefasst wurde, eine Sekundarschule keine eigene Oberstufe haben darf, wird die Monheimer Schule mit dem Otto-Hahn-Gymnasium kooperieren. „Der Grund dafür ist zunächst die räumliche Nähe zur Lise-Meitner-Schule. Zum anderen aber auch, dass das weitergeführt werden kann, was bisher schon stattfindet“, sagt Zimmermann. Das OHG bilde für Schüler, die das Abitur anschließen wollen, schon seit Jahrzehnten eigene Klassen, stelle den Schülern Lerncoaches zur Seite. „Die Gesamtschule soll daneben das weitermachen, was sie sowieso schon sehr erfolgreich betreibt“, sagt Zimmermann.

Weitere Modifikationen des Konzepts sind möglich, die Eckpfeiler stehen jedoch. Lasse sich bei der Elternbefragung der dritten und vierten Grundschulklassen bereits ablesen, dass eine Sekundarschule drei Eingangsklassen (á 25 Schüler) bilden könnte, folgt der Ratsbeschluss und schließlich der positive Bescheid der Bezirksregierung. „Dann aber unter dem Vorbehalt, dass es genügend Anmeldungen im Februar gibt“, sagt Zimmermann. „Denn die absoluten Anmeldezahlen entscheiden.“