Serie von Brandstiftungen in Monheim
Am Donnerstagabend brannte es erneut, dieses Mal an der Bregenzer Straße. Viele Bürger sind durch die Ereignisse verunsichert.
Monheim. Eine Serie von Brandstiftungen verunsichert viele Monheimer. Am Donnerstagabend löschte die Feuerwehr an der Bregenzer Straße einen gerade von der Musikschule ausgemusterten Pavillon, in dem nach ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei wohl mutwillig ein Feuer gelegt worden war. Wie berichtet, war bereits am Mittwochnachmittag Brandstiftung die Ursache für ein Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Schöneberger Straße.
Seit etwa einem Jahr ist es in Monheim immer wieder zu ähnlichen Vorfällen gekommen. An der Schöneberger Straße wurde in einem Parkhaus innerhalb von zwei Monaten sogar zweimal ein Feuer gelegt, im Januar wurden dabei drei Autos, zehn Motorräder und ein Anhänger zerstört. Die Täter wurden bislang nicht gefasst. Polizei und Feuerwehr seien sich einig, sagt Rathaussprecher Norbert Jakobs, „dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis etwas wirklich Schlimmes passiert.“ So sieht es nach eigenen Worten auch Bürgermeister Daniel Zimmermann. Er lobt deshalb eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro für Hinweise aus, die zur Feststellung des oder der Täter führen. „Wir haben schon Ostern nach dem Wohnhausbrand an der Anne-Frank-Straße zu diesem Mittel gegriffen. Leider konnte noch kein Täter gefunden werden. Die Belohnung wird auf die Brandstiftungen von dieser Woche ausgeweitet.“ Er hoffe, dass dadurch Bürger noch stärker motiviert werden, Beobachtungen bei der Polizei zu melden.
Norbert Jakobs, Rathaussprecher
Beim jüngsten Fall an der Bregenzer Straße hatten am Donnerstag gegen 18.50 Uhr Passanten starken Rauch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Der Brand in dem zuletzt von der Musikschule genutzten Containerbau wurde laut Polizei schnell gelöscht. Der Schaden soll mehrere tausend Euro betragen, doch wird das ausgemusterte Gebäude ohnehin abgerissen. „Ich war dort und habe mir den Schaden angesehen“, sagt Bürgermeister Zimmermann. „Der PVC-Boden und Stühle wurden beschädigt, mehr ist zum Glück nicht passiert.“
Ob die Brandstiftung mit dem Vorhaben zusammenhängen könnte, auf diesem Gelände und dem Nachbargrundstück der beiden ehemaligen Kitas an der Bregenzer Straße eine Unterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge zu errichten? „Das wäre reine Spekulation“, entgegnete Daniel Zimmermann auf diese Frage. „Es kann natürlich sein, dass jemand gedacht hat, der vorhandene Container würde für Flüchtlinge hergerichtet.“ Aber genauso gut sei es möglich, dass jemand zufällig das Gebäude entdeckt und spontan angezündet hat. „Das lässt sich nicht klären, so lange der Täter nicht gefasst ist.“ Für genauere Ermittlungen hat die Polizei den Brandort beschlagnahmt. Die Ermittler der Kriminalpolizei sicherten die Spuren am Tatort und leiteten ein Strafverfahren ein.